Beckenbauer und Kahn: Bayern vor Finale in Schwächephase
München (dpa) - Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer hat Borussia Dortmund für das DFB-Pokalfinale gegen seinen FC Bayern München die Favoritenrolle zugeschoben.
„Wenn es nur nach der aktuellen Form geht, würde ich sagen: Die Chancen stehen 60:40 für Dortmund. Der BVB hat seine Schwächelphase längst hinter sich, der FC Bayern steckt noch drin“, schrieb Beckenbauer in seiner „Bild“-Kolumne.
Auch Oliver Kahn sieht die Bayern nicht in der optimalen Verfassung. Nach der frühen Meisterschaft habe es „einen Bruch“ gegeben. „Nach diesem Runterfahren den Motor wieder anzuwerfen und Vollgas zu geben, ist aus meiner Erfahrung nicht so leicht“, sagte der dreimalige Welttorhüter bei einer Sponsorenveranstaltung im Münchner Olympiastadion. Andererseits tue ein bisschen Ärger dem FC Bayern gar nicht schlecht. „Das bisschen Zweifel, Unruhe hat in der Vergangenheit immer dazu beigetragen, dass solch wichtige Spiele wie jetzt das Pokalfinale gewonnen wurden“, urteilte Kahn.
Beckenbauer riet dem Noch-Dortmunder und künftigen Bayern-Profi Robert Lewandowski Zurückhaltung am 17. Mai in Berlin. „Dass er seinen künftigen Trainer Guardiola mit Toren beeindrucken will, ist ja in Ordnung. Er sollte es halt nicht übertreiben...“
Im Bundesliga-Abstiegskampf sorgt sich der Weltmeister von 1974 um seinen Ex-Club Hamburger SV. „Das Team hat den ,Kampf' im Wort ,Abstiegskampf' noch nicht verinnerlicht“, stellte Beckenbauer fest. Daher traut er Schlusslicht Eintracht Braunschweig am Samstag beim Saisonfinale eher einen Sieg in Hoffenheim zu als dem auf dem Relegationsplatz stehenden HSV in Mainz.