Bundesliga-Nagelprobe für Braunschweig gegen Freiburg
Braunschweig (dpa) - Auf Eintracht Braunschweig wartet eine Nagelprobe. Der ungeschlagene Tabellenführer der 2. Liga wird im DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg am Dienstag auf seine Erstliga-Tauglichkeit geprüft.
„Freiburg hat sich als technisch und taktisch gute Mannschaft in der Bundesliga etabliert. Ich erwarte ein intensives und kampfbetontes Spiel“, sagte Eintracht-Manager Marc Arnold. „Hoffentlich hält unsere Serie.“ Für den Ex-Profi ist das Match gegen die Breisgauer quasi die zweite Prüfung auf Herz und Nieren innerhalb von vier Tagen. „Eigentlich war das Spiel gegen Hertha BSC auch schon eine Art Nagelprobe. Die Berliner werden ja wie ein Bundesliga-Team geführt“, erinnerte Arnold an das 1:1 im Zweitliga-Gipfeltreffen gegen Hertha am vergangenen Samstag. Die Eintracht-Profis schlichen danach enttäuscht vom Platz, Trainer Torsten Lieberknecht stutzte sie zurecht.
„Ich habe die Jungs gefragt, ob sie noch alle Tassen im Schrank haben“, berichtete Lieberknecht. Er war im Gegensatz zu den Spielern durchaus mit dem Remis zufrieden. Allerdings habe der Verlauf der zweiten Halbzeit mit dem späten Berliner Ausgleich gezeigt, dass sein Team „noch keine absolute Spitzenmannschaft“ sei. Die imponierende Bilanz von acht Siegen und drei Unentschieden sowie fünf Punkten Vorsprung sagt da allerdings etwas anderes aus.
Die Eintracht-Mannschaft um Kapitän und Torjäger Dennis Kruppke kann nun im DFB-Pokal ihren Coach vom Gegenteil überzeugen. Der längerfristige Ausfall der beiden Mittelfeldspieler Kevin Kratz und Björn Kluft gefährdet die große Geschlossenheit im Eintracht-Team nicht. „Wir haben unseren Kader in der Breite verbessert. Das ist gerade in dieser Woche wichtig“, sagte Arnold mit Verweis auf das nächste Ligaspiel am Freitag gegen Sandhausen.
Lieberknecht und Arnold führen seit 2008 die Geschicke bei der Eintracht, wo über einen möglichen Bundesliga-Aufstieg wenig gesprochen, aber viel geträumt wird. „Die Euphorie ist ziemlich schwer zu stoppen“, gab Lieberknecht zu. Unter seiner Regie gelang den Niedersachsen kein großer Pokal-Coup. Im Vorjahr war man gegen Bayern München beim 0:3 chancenlos, in den Jahren zuvor scheiterte Eintracht knapp an Fürth, Kaiserslautern und Bremen.
Vor dem Amtsantritt des Erfolgs-Duos gelangen den Niedersachsen allerdings mehrfach Pokal-Streiche gegen Bundesligaclubs, zuletzt 2005 in der ersten Runde gegen Borussia Dortmund. Das Aus kam dann eine Runde später in Freiburg. „Das ist akribisch und schlaue Arbeit“, lobte SC-Trainer Christian Streich die kluge Transferpolitik in der Fußballstadt Braunschweig. „Die haben viel Power und Disziplin. Das wird eine wahnsinnig dichte Geschichte.“