Sokratis fraglich BVB hofft auf Coup in München - Tuchel: „Riesen-Stellenwert“

Dortmund (dpa) - Selbst die Lehrstunde vor gerade einmal 18 Tagen in München kann die Zuversicht nicht trüben. Borussia Dortmund hofft vor dem Pokal-Halbfinale am Mittwoch (20.45 Uhr) beim FC Bayern auf einen Coup.

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Das deutliche 1:4 an gleicher Stätte im Bundesligaduell am 8. April wollte Trainer Thomas Tuchel partout nicht als negatives Vorzeichen werten: „Wir waren chancenlos. Aber das Spiel fühlt sich ewig weit zurück an. Seitdem ist viel passiert. Wir haben Schlüsselspieler zurück, wie waren schon mal da und werden unsere Lehren daraus ziehen.“

Der Fußball-Lehrer misst dem von vielen Experten als vorweggenommenes Endspiel bezeichneten Showdown gegen den Erzrivalen eine besondere Bedeutung bei: „Das Spiel hat für mich einen Riesen-Stellenwert. Es hat eine große Auswirkung auf die Saison und wie wir sie im Nachhinein bewerten werden“, sagte Tuchel mit Blick auf die in diesem Frühsommer anstehenden Gespräche mit der Vereinsspitze über die Verlängerung seines bis 2018 datierten Vertrags mit dem BVB.

Vor allem das 3:2 bei Borussia Mönchengladbach half seinen Profis, das Trauma nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftbus am 11. November ein Stück weit zu überwinden. Der Zusammenhalt bei der Aufarbeitung der Geschehnisse scheint dem Teamspirit zuträglich gewesen zu sein. In Mönchengladbach trat der BVB so geschlossen auf wie lange nicht. „Wir haben viel Selbstvertrauen getankt“, befand Marco Reus.

Der Nationalspieler erinnerte zudem an den Sieg der Borussia im Elfmeterschießen des Pokal-Halbfinales 2015: „Wir wissen alle, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat und wir auch schon im Halbfinale in München gewonnen haben.“

Das starke Comeback des zuvor lange verletzten Reus, der beim 1:4 in München noch gefehlt hatte, schürt bei Tuchel die Zuversicht: „Kaum spielt Marco wieder, schießt er entscheidende Tore für uns. Damit wird klar, auf was wir verzichtet haben und wie wichtig er für uns ist.“

Tritt der Revierclub in München ähnlich couragiert auf wie in Mönchengladbach, könnte er als erster Verein in der Pokal-Historie zum vierten Mal in Serie den Sprung in das Endspiel schaffen. „Es ist ein großer Traum von uns allen, nach Berlin zu kommen. Aber München ist die größte Hürde, die es gibt“, kommentierte Tuchel.

Der Coach muss weiter um den Einsatz von Abwehrchef Sokratis bangen, der zuletzt wegen muskulärer Probleme gefehlt hatte. „Das wird super eng. Er versucht heute den Einstieg ins Mannschaftstraining. Wenn es gut läuft heute, werden wir morgen noch mal einen Test machen“, sagte Tuchel am Dienstag.