Hertha will BVB schlagen: „Leidenschaft und kühler Kopf“

Berlin (dpa) - Mit viel Enthusiasmus, Mut und der Hilfe eines blau-weißen Olympiastadions wollen die Profis von Hertha BSC nach fast vier Jahrzehnten wieder in das DFB-Pokalfinale einziehen.

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„Es wird Leidenschaft und Einsatzbereitschaft brauchen, aber auch einen kühlen Kopf“, sagte Berlins Manager Michael Preetz vor dem Halbfinale am Mittwoch gegen Borussia Dortmund. „Es gibt unzählige Beispiele in der Pokal-Geschichte, dass der vermeintlich Kleine den Großen geschlagen hat“, ergänzte der ehemalige Torjäger.

BERLINER HISTORIE

Nach 37 Jahren könnten die Hertha-Profis wieder in ein nationales Cup-Endspiel kommen, nachdem 1993 die Amateure des Berliner Fußball-Bundesligisten sensationell bis ins Finale vorgestoßen waren. Dort hatten sie mit 0:1 gegen Bayer 04 Leverkusen verloren. Noch nie hat Hertha den DFB-Pokal gewonnen. Für den BVB stehen drei Pokalsiege (1965, 1989, 2012) in den Fußball-Annalen. Sieben Mal stand die Borussia im Endspiel.

DORTMUNDER SAISON

Dortmund will sich in einer bisher guten Saison, die allerdings durch den dramatischen K.o. in der Europa League beim FC Liverpool einen größeren Knacks bekommen hat, die Titelchance erhalten. Nie zuvor in der Vereinshistorie standen nach 30 Bundesligapartien bereits 71 Punkte zu Buche - selbst in der Saison 2011/2012 nicht, als der BVB am Ende mit der damaligen Rekordbilanz von 81 Zählern Meister geworden war. „Dortmund spielt eine unfassbar gute Saison. Auch wenn es nicht für den Meistertitel reicht, sie spielen titelwürdig“, lobte Preetz den Kontrahenten, der allerdings auf seinen verletzten Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang verzichten muss.

JÜNGSTE RÜCKSCHLÄGE FÜR BEIDE

Mitentscheidend könnte sein, welches Team die jüngsten Rückschläge besser verarbeitet hat. Die Nachwirkungen der Liverpool-Pleite scheinen beim BVB noch wesentlich größer als die Folgen von Herthas jüngsten drei Bundesligaspielen ohne Sieg. „Wir würden nicht mit einem anderen Gefühl reingehen, wenn wir die letzten drei Spiele gewonnen hätten. Es ist ein Spiel, da ist alles möglich. Es überwiegt die Vorfreude. Wir sind froh, dass es los geht“, betonte Hertha-Trainer Pal Dardai.

EIN FESTTAG UND EIN HAARIGES VERSPRECHEN

„Überall, wo man hinkommt, spricht man über dieses Spiel“, sagte Preetz. „Was ich mitkriege von in der Stadt, da haben wir einen Riesen-Bonus“, ergänzte Dardai. Mit einer Lichtershow in Blau-Weiß und einer besonderen Choreographie in der Ostkurve wird der besondere Abend vor 76 233 Fans eingeleitet. Blau-Weiß soll auch am Finaltag 21. Mai das Olympiastadion dominieren - und Dardai würde dann auch eine Wette einlösen. Schon zu einem frühen Saison-Zeitpunkt hatte der Ungar für den Erfolgsfall versprochen, seine Haare zu färben. „Noch sind es zwei Stationen bis zum Pokalsieg. Wenn wir den Pokal gewinnen, dann mache ich mir sehr gern blaue Haare“, sagte Dardai.