Kovac will zurück nach Berlin „Historische Chance“ für die Eintracht im Pokal
Frankfurt/Main (dpa) - Die „historische Chance“ auf ein großes Finale in Berlin will sich Niko Kovac nicht von Zweitligist Arminia Bielefeld verderben lassen.
Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie für Eintracht Frankfurt soll im Viertelfinale des DFB-Pokals am Dienstag die Trendwende gelingen. „Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft ihr wahres Gesicht zeigen wird“, sagte Trainer Kovac. „Das Halbfinale würde uns ein Live-Spiel und ein bisschen Geld in die Kassen bringen“, verdeutlichte er. Und, natürlich: Die Chance auf das Endspiel im Berliner Olympiastadion.
Seit zehn Jahren haben die Hessen nicht mehr die Vorschlussrunde des Pokals erreicht. Knapp 40 000 Zuschauer erwarten sie deshalb am Faschingsdienstag in Frankfurt gegen einen im Abstiegskampf steckenden Zweitligisten. „Wir haben die Möglichkeit, gegen Bielefeld etwas zu schaffen, was wir lange nicht mehr erlebt haben. Es ist ein wichtiges Spiel und wir wollen es gewinnen“, betonte Kovac. Zu wenig sei ihm im Vorfeld über die Arminia gesprochen worden. Stattdessen waren nach dem Feldverweis von Haris Seferovic, der für drei Ligapartien gesperrt wurde, die Kartenflut oder Personalsorgen die Hauptthemen im Frankfurter Umfeld.
Die Kadersituation entspannt sich für das Pokalspiel wieder etwas, mit Abwehrchef David Abraham und Mittelfeldmann Omar Mascarell bekommt der deutsch-kroatische Trainer zwei Stammspieler zurück. Auch Seferovic ist spielberechtigt. „Unser Trainer wird das Positive aus dem Hertha-Spiel nehmen und dann können wir auch gegen Bielefeld bestehen“, sagte Sportdirektor Bruno Hübner nach dem 0:2 in Berlin. Die Niederlage bei der Hertha würde Kovac gerne mit einem weiteren Besuch in der Hauptstadt vergessen machen. „Wir wollen ins Endspiel“, kündigte er an.
Nachdem sie in der Hinserie viele knappe Spiele gewonnen hatten, sei der Eintracht in der Rückrunde „das Quäntchen Glück“ abhanden gekommen. Diese Tendenz möchte Kovac stoppen, er zieht immer wieder Vergleiche zur Vorsaison, als der Klassenverbleib erst nach zwei harten Relegationsspielen perfekt war. „Wir müssen uns dagegen stemmen und wir werden uns dagegen stemmen. Es ist klar, dass wir aus dieser Situation herauskommen möchten“, sagte Kovac, der drei Niederlagen ohne Torerfolg genauso „für eine Momentaufnahme“ hält wie zuvor die eine oder andere Erfolgssträhne.
Vorwürfe gegen die „Tretertruppe“ möchte der 45-Jährige trotz sechs Platzverweisen in der laufenden Bundesliga-Saison nicht mehr kommentieren. Er sei das Thema leid, sagte Kovac. Auch der Defensivallrounder Makoto Hasebe fordert den Fokus auf andere Themen. „Wir haben jetzt zwei Heimspiele hintereinander, dafür müssen wir den Kopf im Schalter umlegen und diese Spiele gewinnen“, sagte der Japaner vor dem wegweisenden Doppelpack gegen Bielefeld und Freiburg am Sonntag.
Gerade der Zweitligist aus Ostwestfalen ist im Pokal allerdings ein gefährliches Los. Erst vor zwei Jahren stand die Arminia im Halbfinale und bezwang auf dem Weg dorthin die Bundesligisten aus Bremen, Berlin und Mönchengladbach. Im laufenden Abstiegskampf sieht Jürgen Kramny das Viertelfinale bei der Eintracht allerdings als Bonusspiel. „Aue ist wichtiger als Frankfurt“, kündigte Kramny in der Woche des Kellerduells mit den Sachsen an. Zu verschenken hat der ehemalige Stuttgart-Coach dennoch nichts: „Das Ziel ist natürlich, eine Runde weiter zu kommen.“
Voraussichtliche Einstellungen:
Eintracht Frankfurt: Hradecky - Chandler, Abraham, Hector, Oczipka - Hasebe, Mascarell - Rebic, Gacinovic - Hrgota, Meier
Arminia Bielefeld: Hesl - Görlitz, Behrendt, Börner, Schuppan - Schütz, Junglas - Hemlein, Brandy, Nöthe - Klos
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)