HSV wendet Pokal-Blamage noch ab - 2:1 in Trier
Trier (dpa) - Mit einem Traumtor hat Nationalspieler Dennis Aogo den Hamburger SV vor einer Pokalblamage bewahrt und Trainer Thorsten Fink seinen ersten Sieg beschert. Der Fußball-Bundesligist gewann beim Regionalligisten Eintracht Trier erst nach Verlängerung mit 2:1 (1:1, 0:1).
Marcus Berg (63. Minute) erzielte in der regulären Spielzeit den Ausgleich für den Tabellenvorletzten der ersten Liga, nachdem Ahmet Kulabas (9.) den Viertligisten vor 10 300 Zuschauern im Moselstadion in Führung gebracht hatte. Aogo schoss die Hamburger dann mit einem wunderbaren Freistoß (110.) ins Achtelfinale des DFB-Pokals.
Die Trierer verpassten damit eine weitere Pokalsensation nur ganz knapp. In der ersten Runde hatte die Eintracht den Hamburger Zweitligisten FC St. Pauli ausgeschaltet. In der Vergangenheit waren schon prominente Teams wie Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 in Trier gescheitert. Im dritten Pokalduell beider Vereine war es der dritte HSV-Sieg.
Fink hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg gleich auf sieben Positionen verändert. Für den Niederländer Jeffrey Bruma rückte Michael Mancienne in die Innenverteidigung, das Mittelfeld und den Angriff hatte Fink komplett umgekrempelt.
„Ich vertraue meiner Mannschaft“, hatte der neue Hamburger Trainer vor der Partie gesagt und damit seine Riesen-Rotation begründet. Doch seine Elf rechtfertigte dieses Vertrauen im ersten Durchgang nicht. Gegen den kecken Viertligisten erspielten sich die Hanseaten in den ersten 45 Minuten nicht eine einzige Torchance.
Die Gastgeber hatten ihren Respekt vor dem Favoriten daher schnell abgelegt und gingen bereits in der neunten Minute in Führung. Fahrudin Kuduzovic tanzte auf der linken Seite Slobodan Rajkovic aus und bediente in der Mitte den mitgelaufenen Ahmet Kulabas, der HSV-Keeper Jaroslav Drobny keine Abwehrchance ließ.
Auch in der Folgezeit war im Moselstadion kein Klassenunterschied zu erkennen. Die Trierer standen sicher in der Defensive, dem HSV fiel in der Offensive nichts ein - mit einer verdienten 1:0-Führung für den Regionalligazweiten ging es in die Pause.
Fink reagierte und brachte mit Paolo Guerrero eine weitere Spitze. Der Bundesliga-Vorletzte agierte nun druckvoller und kam fünf Minuten nach dem Seitenwechsel durch Heiko Westermann zur ersten Chance. Der Kopfball des Kapitäns strich aber knapp am Trierer Tor vorbei. Trier hielt aber weiter dagegen und blieb durch Konter immer wieder gefährlich.
In der 61. Minute hatte Kulabas das 2:0 auf dem Kopf, scheiterte aber am stark reagierenden Drobny. Statt der Vorentscheidung für die Hausherren gab es nur zwei Minuten später den Ausgleich für den Favoriten. Berg war nach Flanke des eingewechselten Per Skjelbred per Kopf zur Stelle. Die Norddeutschen drängten nun auf den zweiten Treffer, während bei den Gastgebern die Kräfte nachließen.
Am Ende der zweiten Halbzeit war der HSV am Drücker, verpasste aber die Entscheidung. In der Verlängerung war der Schwung der Gäste dann wieder verschwunden, Trier hatte in einem ausgeglichenen Spiel sogar die besseren Chancen - ehe Aogo ein später Geniestreich gelang.