Routinier trifft in der Verlängerung gegen Hoffenheim Kehl schießt den BVB ins Halbfinale des DFB-Pokals

Dortmund. Der eine hatte sich mit Adduktorenproblemen abgemeldet. Den anderen zwickte es im Oberschenkel. Und was machte Borussia Dortmund ohne seine beiden Führungsspieler Marco Reus und Mats Hummels?

Ein Jubel voller Energie, Sebastian Kehl freut sich sichtlich über sein entscheidendes Tor.

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Antwort: Die Mannschaft von Jürgen Klopp zeigte sich unbeeindruckt, zog durch ein 3:2 (2:2/1:2) nach Verlängerung gegen die TSG 1899 Hoffenheim ins Halbfinale des DFB-Pokals ein und darf weiter vom Happy End nach einer Rumpel-Saison träumen. Nach einer atemberaubend spannenden Partie.

Schon nach zehn Minuten hatte der BVB zweimal mehr aufs gegnerische Tor geschossen als am Samstag in der kompletten Partie gegen Bayern München. Als Neven Subotic nach einem Eckball von Marcel Schmelzer nach 19 Minuten sogar für die 1:0-Führung sorgte, war endlich das "Nullinger-Image" der letzten Wochen abgelegt.

BVB bezwingt Hoffenheim in der Verlängerung
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Alles gut also? Nein, innerhalb weniger warf der BVB mit dem eigenen Allerwertesten um, was er sich zuvor selbst aufgebaut hatte. Erst durfte Kevin Volland einen Eckball von Sebastian Rudy freistehend zum 1:1 (21.) versenken. Dann schenkte Subotic den Gästen durch einen kapitalen Bock - er zuvor hatte ein Luftloch getreten - das 1:2 durch Roberto Firmino (28.). Irgendwie symptomatisch für die Borussia, die überraschend mit Erik Durm in der Anfangsformation begonnen hatte, der vier Monate verletzt gewesen war.

Der Nationalspieler dankte das Vertrauen mit erfrischender Dynamik und der perfekten Flanke auf Pierre-Emerick Aubameyang, der zum 2:2 einköpfte (57.). Jetzt war das Alles-oder-Nichts-Spiel, welches den Reiz dieses Wettbewerbs eindrucksvoll dokumentierte.Es ging hin und her. Mit hohem Tempo und (wunderbar) vielen Fehlern auf beiden Seiten. Pokal halt. Mit all seinen unkalkulierbaren Facetten.

Dazu kann auch eine Entscheidung in der Verlängerung gehören. Und ein Tor, welches Sebastian Kehl in seiner Karriere trotz seiner mittlerweile 35 Jahre in der Form auch noch nicht oft geschossen hat. Wie ein Strich schlug sein Linksschuss aus 20 Metern nach 107 Minuten im Hoffenheimer Tor ein. Die Entscheidung. Und ganz Dortmund wurde zum Tollhaus.