DFB-Pokal Last Exit Lotte

Lotte. Der Drittliga-Neuling gegen eine internationale Top-Adresse: Sportfreunde Lotte gegen Borussia Dortmund. Das Viertelfinalspiel an diesem Dienstag (20.45 Uhr) ist eines der Duelle, die den DFB-Pokal populär gemacht haben.

Foto: Härringer

Wir kennen fünf Gründe, warum Fußball-Liebhaber den Sportfreunden aus dem Tecklenburger Land die Daumen drücken dürfen.

Grund Vier und Fünf:

...weil es Fußballer gibt, die eine zweite Chance brauchen. Die meisten Spieler der Sportfreunde sind zwar in Nachwuchsleistungszentren ausgebildet worden, aber den Durchbruch als Profis haben die meisten nicht auf Anhieb geschafft. Nico Granatwoski (VfL Wolfsburg), Gerrit Nauber, Benedikt Fernandez, André Dej (alle Bayer Leverkusen), Nico Neidhart, André Langlitz (Schalke 04) oder Phillipp Steinhart (München 1860) schafften erst in Lotte zu Drittliga-Stammspielern. Und für Spieler wie die Neuzugänge Jaroslaw Lindner und Saliou Sane, die in der 3. Liga nicht mehr unterkamen, war Lotte die letzte Option — doch sie ließen sich schnell begeistern für die bodenständige und familiäre Atmosphäre in Ort und Verein.

...weil sich mit den Pokal-Millionen ein neuer Profi-Standort etablieren lässt. Lotte hat sich hochgekämpft, auch mit Geld, aber mit den modernen Fußballprojekten sind die Sportfreunde nicht zu vergleichen. Sie haben Vorbildfunktion für Clubs, die ohne den Ballast von Tradition, aber mit einer gewissen Unbekümmertheit ihren Platz in den Ausläufern des Profifußballs suchen. Stück für Stück ist das Stadion ausgebaut worden, das Publikumsinteresse steigt und die Sponsoren schauen interessiert nach Lotte. Ganz gezielt lockten die Sportfreunde neue Partner mit Karten für das Spiel der Spiele, das seit der Auslosung auch im nahen Osnabrück das Fußball-Thema Nummer 1 ist.