Lautern kämpft Hertha nieder: 3:1-Sieg
Kaiserslautern (dpa) - Die „Roten Teufel“ vom Betzenberg haben den Fußball-Profis von Hertha BSC den Traum vom ersten Finale in Berlin schon in der zweiten DFB-Pokalrunde zerstört.
Der Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gewann am Mittwochabend mit 3:1 (0:1) und bescherte seinem neuen Coach Kosta Runjaic vor 24 291 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion damit einen perfekten Heimeinstand. „Das ist ein toller Abend“, schwärmte Runjaic nach seinem zweiten Spiel auf der FCK-Bank.
Mohamadou Idrissou (52.), Karim Matmour (63.) und Olivier Occean (83.) wendeten das Blatt für die Lauterer, die vor einem Jahr noch in der zweiten Runde ausgeschieden waren. Die Berliner, bei denen Coach Jos Luhukay auf einige seiner Topakteure zunächst verzichtete, waren durch Peter Niemeyer (25. Minute) in Führung gegangen.
„Wir waren überzeugt, mit der Mannschaft weiterkommen zu können. Wenn wir das nicht gedacht hätten, hätten wir es auch nicht gemacht“, erklärte Luhukay nach dem gewagten Versuch, mit einer Vielzahl von Akteuren aus der zweiten Reihe gewinnen zu wollen. Gleich neun Veränderungen hatte der Niederländer im Vergleich zum 1:1 gegen Freiburg in der Liga vorgenommen - dem einzigen Punkt aus den vergangenen drei Meisterschaftsspielen. „Wir waren etwas überrascht von der Aufstellung“, gab sogar Heim-Coach Runjaic zu.
Zunächst kein Ronny, kein Ramos, kein Ben-Hatira, dafür kehrte der lange verletzte Innenverteidiger Maik Franz zum ersten Mal in dieser Saison ins Team zurück. Die erste Chance aber hatte Lautern: Ein Freistoß aus rund zwanzig Metern von Chris Löwe verpasste in der dritten Minute nur haarscharf den Kasten von Stammkeeper Thomas Kraft. Idrissou, der in der Liga rotgesperrt drei Partien ausgesetzt hat, kam nach 24 Minuten beim Versuch eines Drehschusses ohne Fremdeinwirkung zu Fall.
Im Gegenzug gelang Niemeyer nach Vorarbeit des ehemaligen Lauterers Sandro Wagner und von Ben Sahar die Hertha-Führung. Die Berliner, bis dahin auf Konter aus, entwickelten danach etwas mehr Druck: Sami Allagui jagte aber bei Herthas bester Chance den Ball aus zwei Metern weit übers FCK-Tor (35.). Auf der Gegenseite scheiterte Matmour an Kraft, ein Idrissou-Kopfball aus spitzem Winkel ging ans Außennetz (40.).
Lautern investierte nach der Pause mehr, Hertha reagierte nur. Der von den FCK-Fans permanent ausgepfiffene Wagner ließ Idrissou ungehindert zum Kopfball kommen - 2:1. Dann legte Franz bei einem Abwehrversuch 40 Meter vorm eigenen Tor auch noch Matmour den Ball maßgerecht zum 2:1 vor. Und die Gastgeber machten weiter Druck und verdienten sich die Führung mehr und mehr.
Luhukay brachte Ramos, brachte Ronny. Das letzte Tor der Partie erzielte aber Occean. „So kann es weitergehen“, meinte FCK-Torwart Tobias Sippel, der mit einer Glanzparade gegen Sahar (67.) nicht unwesentlichen Beitrag am Sieg hatte.