Schalke überspringt ohne Mühe Pokal-Hürde Darmstadt
Darmstadt (dpa) - Auf dem angestrebten Weg ins Pokal-Endspiel hat sich der FC Schalke 04 bei Gladbach-Schreck Darmstadt 98 keine Blöße gegeben und mit einem 3:1 (1:1)-Erfolg verdient das Achtelfinale erreicht.
Vor 16 500 Fans im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor schossen Jefferson Farfan mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 35. Minute, Kapitän Benedikt Höwedes (58.) und Max Meier (86.) den Sieg für den Bundesligisten heraus. Hanno Behrens (36.) hatte mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich beim Gastgeber kurzzeitig Hoffnungen auf eine weitere Sensation nach dem Erstrundensieg über Borussia Mönchengladbach geweckt.
„Wir waren von Beginn an im Spiel und haben gezeigt, dass wir gewinnen wollen. Das haben wir ohne Probleme getan“, lobte Schalke-Coach Jens Keller. „Es war ein Pflichtsieg. Wir hatten 90 Minuten lang die Kontrolle über das Spiel und haben die Aufgabe souverän gelöst“, stellte Mittelfeldspieler Jermaine Jones fest.
Doch auch die Verlierer hatten ihren Spaß. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns gut verkauft“, lobte „Lilien“-Trainer Dirk Schuster. „Es war wieder richtig schön. Dass es nicht gereicht hat, ist nicht schlimm“, sagte Darmstadts Stürmer Dominik Stroh-Engel.
Wie schon beim letzten Pokalduell vor fast genau zwölf Jahren taten sich die Königsblauen gegen den zwei Klassen tiefer angesiedelten Rivalen trotz klarer Dominanz lange schwer. Damals hatte Ebbe Sand beim 1:0 erst in der Verlängerung das Weiterkommen perfekt gemacht, die neue Schalke-Generation benötigte unter den Augen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach keine Extraschicht.
Der Favorit fand trotz spielerischer Überlegenheit kaum Mittel gegen die leidenschaftlich agierenden Hessen, die ihren Respekt nach zehn nervösen Anfangsminuten ablegten. Zu diesem Zeitpunkt hätte der Champions-League-Teilnehmer, der auf seine zwei Topkräfte Julian Draxler und Kevin-Prince Boateng (beide Knieprobleme) verzichten musste, bereits führen können. Farfan (6.) scheiterte jedoch mit einem Volleykracher an „Lilien“-Torwart Jan Zimmermann.
Der Keeper rückte eine halbe Stunde später - in dieser Zeit tat sich in beiden Strafräumen herzlich wenig - erneut in den Mittelpunkt, als er Farfan von den Beinen holte. „Das war kein Elfmeter. Iich bin erst mit der Hand am Ball“, monierte Zimmermann. Der Peruaner ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen. Die Gäste-Führung war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach einem Freistoß versenkte Behrens den Ball per Kopf zum frenetisch bejubelten Ausgleich im Netz.
Timo Hildebrand, der nur wegen des kurzfristigen Ausfalls von Ralf Fährmann (Fußverletzung) zwischen den Pfosten stand, verlebte ansonsten einen ruhigen Abend. Dem wie schon bei der Erstrunden-Überraschung kämpferisch überzeugenden Drittligisten fehlte es gegen die abgezockten Bundesligaprofis an der nötigen Durchschlagskraft.
Der prickelnden Pokal-Atmosphäre tat dies keinen Abbruch. Beinahe jeder Ballgewinn der Hausherren wurde von den Zuschauern gefeiert. Schalke ließ sich davon aber kaum beeindrucken und dominierte die Partie auch nach dem Wechsel. Am Ende geriet der glanzlose Erfolg, bei dem Gerald Asamoah in der Nachspielzeit ein Kurz-Comeback feierte, nicht mehr in Gefahr.