Schalke feiert: Riesenjubel in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen (dpa) - Der fünfte Pokalsieg von Schalke 04 hat die Stadt Gelsenkirchen in Ausnahmezustand versetzt. „Die gesamte Stadt ist jetzt stolz auf uns, stolz auf Schalke 04“, sagte Rolf Rojek, der Vorsitzende des Fanclubverbands, nach dem 5:0-Erfolg im Finale gegen den MSV Duisburg.

Rojek selbst ist im Stadtteil Schalke geboren. Für ihn und über 40 000 Fans beim Public Viewing am Samstagabend in der Gelsenkirchener Veltins-Arena war das Endspiel ein Riesenfest mit Jubelchören und anschließenden Feiern auf den Straßen, die nach Angaben der Polizei allesamt friedlich verliefen.

„Jetzt kommt der ganze Frust raus. Das habe ich hier lange nicht erlebt“, erzählt Benedikt Kemper (20) aus Olpe im Sauerland. „Als die ersten Tore fielen, war das so geil“, sagt er. „Scha-la-la, Scha-la-la - Schalke 04“ und „Blau und Weiß, ein Leben lang“, singen die Fans voller Inbrunst. Auch für die Anhänger ging eine Saison mit Höhen und Tiefen zu Ende: Schalke kam zwar bis ins Halbfinale der Champions League, wurde aber nur Tabellen-14. der Bundesliga.

„Das Gefühl, es ist so gut. Wir leben hier mit dem Verein, das sind wir.“ Cordula Schön (46) ist Schalke-Fan durch und durch. Sie fiebert zusammen mit ihrer Freundin Andrea Schubert (50) in der Arena mit, die Männer waren zusammen in Berlin. „Für die Fans ist das hier alles“, jubelt Schubert.

In den königsblauen Jubel in der Arena mischen sich Himbeertöne: Gerhard (50) und Renate Mailänder (48) fiebern im neuen pinkfarbenen Auswärtstrikot mit. „Das sieht doch super aus, ich fühle mich darin total wohl“, sagt Gerhard Mailänder.

Auch auf der Fanmeile an der Kurt-Schumacher-Straße im Stadtteil Schalke verfolgen Hunderte Fans das DFB-Pokalfinale. Die Wirte dort erwarten den umsatzstärksten Sonntag des Jahres. „Das ist Dauerstress, aber schön“, sagt Claudia Jeske, Wirtin in der Traditionskneipe „Auf Schalke“. Über den Tresen wandert frisches Bier im Sekundentakt, an den Wänden hängen Fanshirts, im Hintergrund dröhnen königsblaue Fansongs.

In Gelsenkirchen trug und trägt Fußball zur regionalen Identität und Kultur bei. Das wird ganz besonders auf der Kurt-Schumacher-Straße deutlich. „Schalke ist nicht schön, aber hier schlägt das Herz des Vereins, hier ist der Fußball zu Hause“, meinte Fanclub-Chef Rojek. Durch diesen Stadtteil führte am Sonntagnachmittag auch die Route des Autokorsos mit den Schalker Pokalsiegern.