VfB und Freiburg fiebern Pokal-Derby entgegen
Stuttgart (dpa) - Der schwäbisch-badische Cup-Knüller hat es doppelt in sich. Im Halbfinal-Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem SC Freiburg geht es um die Vorherrschaft im Land und einen möglichen Startplatz im Europokal.
Dem Sieger des prestigeträchtigen Derbys an diesem Mittwoch winkt neben der Reise nach Berlin zum Finale um den Pokal des Deutschen Fußball-Bundes auch die Qualifikation für die Europa League. Es sei denn, der haushohe Favorit Bayern München verliert im zweiten Halbfinale zu Hause gegen den VfL Wolfsburg.
„Das wird ein heißer Kampf. Wir freuen uns darauf“, sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia. „Freiburg spielt in dieser Saison sehr, sehr gut mit hoher Intensität. Das wird ein sehr interessantes und packendes Spiel.“ Sein Freiburger Kollege Christian Streich spielte die Bedeutung der Begegnung am Montag indes etwas herunter. „Das ist ein ganz normales Spiel. Nur wer gewinnt“ dürfe mit im Bus nach Berlin fahren. Streich räumte ein, dass Freiburg „sehr fokussiert“ sei, „aber das sagt man ja immer“.
Obwohl der erstmalige Einzug ins Pokal-Halbfinale für die Badener etwas ganz besonderes ist, behauptete Streich: „Für den VfB hat das Spiel eine andere Wichtigkeit, weil sie eher gewinnen müssen.“ Er spielte damit auf die eigentlich höheren Ansprüche des deutlich finanzstärkeren schwäbischen Konkurrenten an.
Mit überzeugenden Liga-Heimsiegen haben sich beide Vereine zusätzliches Selbstvertrauen für das K.o.-Duell geholt. Die zuletzt häufig schwächelnden Stuttgarter boten beim ungefährdeten 2:0 gegen Mönchengladbach eine rundum überzeugende Leistung. Der Sportclub unterstrich beim 3:1 gegen Hannover 96 seine seit Wochen gute Form. Der Tabellenfünfte hat sogar reelle Chancen auf die Qualifikation für die Champions League.
Freiburg hat sich in dieser Saison als neue und klare Nummer 1 im Ländle etabliert. Dementsprechend zuversichtlich fahren die Badener nach Schwaben. „Die letzten Ergebnisse schaden nicht für das Spiel in Stuttgart“, sagte Kapitän Julian Schuster selbstbewusst. Seine Teamkollegen gehen ebenfalls top-motiviert ins erste Halbfinale des SC. „Die haben große Töne gespuckt, aber wir müssen uns nicht verstecken“, konterte VfB-Innenverteidiger Georg Niedermeier. „Wir geben die Antwort auf dem Platz.“
Allerdings stehen den am Sonntag noch geforderten Stuttgartern für die Regeneration zwei Tage weniger zur Verfügung als Freiburg. „Das ist jetzt eben so“, fand sich Labbadia mit diesem Nachteil ab. „Dass Freiburg zwei Tage mehr Pause hat, können wir eh nicht mehr ändern und das muss auch egal sein“, urteilte Mittelfeldmann Christian Gentner. SC-Torgarant Max Kruse konstatierte: „Die Pause spielt keine Rolle. Es könnten auch 24 Stunden dazwischen sein. Das würde beiden Mannschaften reichen, beide wollen nach Berlin.“
Um ein bisschen abschalten und sich erholen zu können, bekamen die VfB-Profis am Montag frei. Direkt nach dem Gladbach-Spiel hatte dafür am Sonntagabend noch ein spezielles Vorbereitungsprogramm mit Kohlehydrate-Futtern in der Kabine, Ausradeln und einer Trainingseinheit für die Reservisten auf dem Programm gestanden.