„Alle hoch motiviert“ DFB-Team will Spitzenplatz festigen
Hamburg (dpa) - Gleich die Spitze manifestieren: Im ersten Heimspiel in der WM-Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland möchte das deutsche Fußball-Nationalteam am Abend in Hamburg die Tabellenführung in der Gruppe C ausbauen.
Über 50 000 Fans werden im Volksparkstadion erwartet.
AUSGANGSLAGE: Nach dem 3:0 in Norwegen will Deutschland einen weiteren Schritt Richtung WM 2018 schaffen. „Die klare Vorgabe, die klare Zielsetzung heißt: sechs Punkte“, erklärte Bundestrainer Joachim Löw vor den beiden Qualifikationsspielen in Hamburg gegen Tschechien und drei Tage später in Hannover gegen Nordirland. „In die EM-Qualifikation sind wir fahrlässig gestartet und haben unnötige Punkte verloren. Das wollen wir diesmal vermeiden. Wir sind alle hoch motiviert und wollen nicht nur einen Sieg einfahren, sondern eine überzeugende Leistung bringen“, betonte Mittelfeldspieler Sami Khedira.
PERSONAL: Es könnte nur eine Veränderung zur Startelf geben, die in Oslo gewann. Der Münchner Jérôme Boateng steht für die zentrale Abwehr wieder zur Verfügung und dürfte den Schalker Benedikt Höwedes ablösen. In der Offensive hat Löw mehrere Möglichkeiten: Wie in Norwegen kann Dortmund-Rückkehrer Mario Götze als „falsche Neun“ hinter dem Kreativtrio Thomas Müller, Mesut Özil und Julian Draxler in der Spitze spielen. Der Bundestrainer könnte auch mit dem jungen Leverkusener Julian Brandt überraschen. Müller wäre als Mittelstürmer denkbar. Mario Gomez ist wegen einer Muskelverletzung nicht dabei.
GEGNER: Den einst ruhmreichen Tschechen fehlen die großen Namen von früher wie Tomas Rosicky, Petr Cech oder Pavel Nedved. „Sie haben trotzdem Spieler, die in Europas Ligen sind, in Italien, Deutschland und der Türkei“, sagte Bundestrainer Löw: „Tschechien hatte immer gut ausgebildete Spieler.“ Beim Auftakt der WM-Quali gegen Nordirland (0:0) hatte das Team von Trainer Karel Jarolim (60) einige gute Chancen und „musste normalerweise das Spiel gewinnen“, meinte Löw. In Hamburg fehlen allerdings die Bundesliga-Profis Vladimir Darida (Hertha BSC) und Jaroslav Drobny (Werder Bremen) wegen Verletzungen.
STATISTIK: Im letzten Aufeinandertreffen 2007 in München verlor Deutschland 0:3. Es ist die höchste Niederlage in der Ära von Bundestrainer Löw. Zugleich war es die letzte Heimniederlage in einem Pflichtspiel. Von insgesamt 85 Partien in der WM-Qualifikation hat das DFB-Team nur zwei verloren: 1985 in Stuttgart gegen Portugal (0:1) und 2001 in München gegen England (1:5).
HAMBURG: Zuletzt hatten die Fans oft verärgert auf die Auftritte der Nationalelf in der Hansestadt reagiert. Vor der WM 2014 stellte Löw in einem Test gegen Polen (0:0) gleich zwölf Neulinge auf. Auch beim 1:0 gegen China 2005, beim mühevollen 2:1 gegen die Slowakei 2007 und beim enttäuschenden 1:1 gegen Finnland 2009 hatte es in Hamburg Pfiffe gegeben. „Die Konstellation ist jetzt ein Stück anders: Das Stadion ist ausverkauft, es ist ein Quali-Spiel gegen einen guten Gegner, zumindest auf dem Papier, die Hamburger Fans freuen sich“, bemerkte Khedira. Das Team setze alles daran, dass die Fans dieses Mal „wieder zufrieden nach Hause gehen können“.