Eckert-Bericht: FIFA-Informantin legt Beschwerde ein

Zürich (dpa) - Eine frühere FIFA-Informantin hat sich formell über ihre Behandlung im umstrittenen Bericht des Fußball-Weltverbands zur WM-Vergabe für 2018 und 2022 beschwert.

Phaedra Almajid, Ex-Mitarbeiterin von Katars Bewerbungskomitee und wichtige Zeugin des FIFA-Sonderermittlers Michael Garcia, beklagt sich Medienberichten zufolge über den Verstoß gegen die Vertraulichkeit durch den Bericht des FIFA-Ethikhüters Hans-Joachim Eckert. Demnach fühlt sich Almajid „in Verruf gebracht“. Damit habe Eckert den unhaltbaren Schluss stützen wollen, dass die Bewerbung im Dezember 2010 komplett akzeptabel gewesen ist.

Ihre Aussagen würden durch den Eckert-Bericht „grausam, zynisch und fundamental fehlerhaft“ als unzuverlässig dargestellt, schrieb Almajid in ihrem Brief an Garcia. Zuvor hatte sie dem FIFA-Ermittler Garcia wichtige Informationen zukommen lassen, ihre Aussagen dann aber später widerrufen. Dazu sei sie von den Katarern gezwungen worden.

Diese hatten ihr demnach wegen gebrochener Schweigepflicht, die sie als Angestellte der Bewerbung vertraglich zusichern musste, eine Schadensersatzklage in Höhe von einer Million Dollar angedroht. Ein hochrangiger Funktionär aus Katar habe ihr angeboten, auf die Klage zu verzichten, sollte sie eidesstattlich einräumen, ihre Korruptionsvorwürfe seien eine Erfindung gewesen.