Meinung Ein passender Plan

Wer auf den Odonkor-Effekt gehofft hatte, wurde am Dienstag von Bundestrainer Löw enttäuscht: Niemand der heute für ein großes Turnier in Frage kommenden Fußballer-Generation stünde noch derart abseits des Rampenlichts wie dereinst die sprintende WM-Überraschung von 2006. Weigl, Kimmich, Brandt und Sané sind als Toptalente längst anerkannt und Stammspieler der Liga.

Foto: Sergej Lepke

Und: Ein 19 Jahre alter Spieler ist dank Internatsausbildung und Professionalisierung deutlich weiter als ein 19-Jähriger noch vor Jahren. Löws erweiterter Kader ist ein guter bis herausragender. In der Defensive wird kaum mehr etwas passieren. Allenfalls der Leverkusener Tah wäre die bessere Wahl als Rüdiger gewesen. Die Fragezeichen auf den defensiven Außenpositionen bleiben (Rudy, Hector, Can), niemand anders hätte sie in Ausrufezeichen verwandeln können. Klar ist auch: Sollte Schweinsteiger verletzt ausfallen, dürften Kimmich und Weigl als Alternativen zu Khedira und Kroos in der Schaltzentrale schon gesetzt sein. Schwieriger wird es für Spieler wie Draxler, Schürrle, Brandt, Sané oder Podolski auf den überfüllten Außenpositionen — wahrscheinlich in dieser Reihenfolge. Denn Podolski erst zu nominieren und dann doch noch zu streichen — das wäre kein typischer Zug für Löw.