„Fohlen“ bei der EM Deutschland erreicht das Achtelfinale - Matthias Ginter mit Problemen
Special | München · Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat mit viel Glück das Achtelfinale der Europameisterschaft erreicht. Matthias Ginter machte sein schwächstes Spiel bei dem Turnier. Jetzt wartet England.
Die Erleichterung war den Spielern deutlich anzumerken. Der eingewechselte Leon Goretzka erlöste die deutsche Nationalmannschaft kurz vor Schluss mit dem 2:2-Ausgleich. Durch das Unentschieden im Parallelspiel zwischen Portugal und Frankreich beendet Deutschland die Gruppenphase auf dem zweiten Platz und trifft nun am 29 Juni um 18 Uhr im Wembley-Stadion auf England. Ein echter Klassiker, den es 1996 an gleicher Stelle schon einmal gab. Damals siegte Deutschland und holte sich den EM-Titel.
Dass es überhaupt dazu kommt, ist Jamal Musiala und Leon Goretzka zu verdanken. Die beiden waren maßgeblich am Ausgleich beteiligt. „Ich bin überglücklich. Du nimmst dir alles vor und dass der Ball mir so vor die Füße fällt, ist einfach auch glücklich gelaufen“, freute sich Goretzka nach dem Spiel im ZDF.
Borussia Mönchengladbachs Abwehrchef Matthias Ginter hatte einen schwächeren Tag. Sein Ballverlust führte zur Führung durch Ádám Szalai. Bei der Hereingabe auf den Mainzer Stürmer hob Ginter das Abseits auf.
Auch im Spielaufbau tat sich Ginter, der wieder mit Mats Hummels und Antonio Rüdiger die Dreierkette bildete, sehr schwer. Seine Flanken fanden keine Abnehmer und waren oft zu ungenau. Einmal tauchte er vor Ungarns Torwart Peter Gulasci auf und hätte beinahe den Ausgleich erzielt.
Gegen England kommt auf die Nationalmannschaft ein Gegner mit einem anderen System zu. Die Engländer haben durch die Offensivpower mit Harry Kane, Marcus Rashford und Raheem Sterling großes Interesse, selbst nach vorne zu spielen. Das englische Spiel dürfte den Deutschen besser liegen. Dennoch sollte Bundestrainer Joachim Löw darüber nachdenken, ob er gegen die schnellen Three Lions nicht auf eine Viererkette setzen will.
Matthias Ginter dürfte auf jeden Fall wieder gesetzt sein. Gegen Kane und Co. braucht es von ihm eine Leistung wie in den ersten beiden Spielen, als er Kylian Mbappe und Cristiano Ronaldo weitestgehend aus dem Spiel nahm.