Finale in Gruppe C: Fernduell Deutschland gegen Polen

Paris (dpa) - Deutschland, Polen oder etwa doch Nordirland? Am Abend entscheidet sich in Paris und Marseille, wer als Sieger der Gruppe C den vermeintlich leichteren Achtelfinal-Gegner bekommt.

Im DFB-Team von Joachim Löw muss sich vor allem die zuletzt lahme Offensive gegen EM-Neuling Nordirland beweisen. In der Gruppe D ist für Titelverteidiger Spanien der Einzug in das Achtelfinale bereits sicher - die Kroaten und Tschechen müssen noch bangen.

Deutschland - Nordirland (18.00):

Mit vier Punkten führt Deutschland zwar derzeit die Tabelle der Gruppe C an. Der Weltmeister weiß aber, dass er nach dem 0:0 gegen Polen im Pariser Prinzenparkstadion gegen Nordirland zulegen muss. „Wir werden ein bisschen mehr Risiko suchen“, sagte Innenverteidiger Mats Hummels. Bundestrainer Joachim Löw stellte klar: Das Team strebt drei Punkte und den Gruppensieg an. „Einen anderen Weg kenne ich nicht.“ Außenseiter Nordirland darf bei seiner EM-Premiere mit bisher drei Punkten ebenfalls auf das Achtelfinale hoffen.

Ukraine - Polen (18.00 Uhr):

Die Ukrainer haben ihre Achtelfinal-Chance durch Niederlagen gegen Deutschland und Nordirland bereits verspielt. Mit vier Punkten ist für Polen der Weg in die K.o.-Runde geebnet - bei einem besseren Resultat als Deutschland könnte man dem großen Nachbarn sogar den Gruppensieg wegschnappen. „Wir werden nichts an unserer Strategie ändern, wir wollen drei Punkte“, sagte Nationaltrainer Adam Nawalka vor dem Spiel in Marseille. „Weiter Gas geben“ heißt also die Devise von Kapitän Robert Lewandowski & Co.

Tschechien - Türkei (21.00 Uhr)

Nach zwei Niederlagen ist die Stimmung rund um die türkische Nationalmannschaft im Keller. Das macht einen Abschlusserfolg gegen Tschechien in Lens noch schwieriger. Der Europameister von 1976 geht als klarer Favorit in das Spiel. „Die Türkei ist auf jeden Fall der schwächste Gegner in der Gruppe“, sagte Pavel Kaderabek. Allerdings fehlt die Identifikationsfigur schlechthin - Kapitän Tomas Rosicky.

Spanien - Kroatien (21.00 Uhr)

Titelverteidiger Spanien kann gelassen in sein letztes Vorrundenspiel in Bordeaux starten. Mit zwei Siegen ist der Einzug in die K.o.-Runde sicher - schon ein Unentschieden reicht zum Gruppensieg. Die Kroaten kamen sie nach der Fan-Randale beim Spiel gegen Tschechien mit einer Geldstrafe davon und wollen nun auf dem Rasen wieder positive Schlagzeilen schreiben. Trainer Ante Cacic redet seinem Team gut zu: „Unsere Spieler wissen genau: Wir sind stark. Wir haben noch nie in den letzten Jahren in einer besseren Atmosphäre gearbeitet.“