Fußball-Kosmopolit Neuer, Überraschungsgast Rudy

EM-Qualifikation Deutschland gegen Schottland: Vor der Pause kombinieren die Deutschen fein, im zweiten Durchgang wackelt die Defensive.

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Manuel Neuer Als Ex-Schalker und Münchener ganz in Gelb in Dortmund. Das Statement eines Fußball-Kosmopoliten — ein echter Welttorhüter. Spielte wieder Libero. daran wird sich die Welt gewöhnen müssen.

Sebastian Rudy Man staunte, er stahl Großkreutz den Platz in dessen Heimat. Viel Kredit bei Löw, viel Skepsis beim Dortmund-Fan. Am Ende überzeugte er beide. Und bereitete das 1:0 mit einer butterweichen Flanke vor. Allerdings entwischte ihm Torschütze Ikechi Anya hin und wieder.

Deutschland gewinnt knapp gegen starke Schotten
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Jerome Boateng Nun ist er also schon der Souverän in der deutschen Abwehr. Hätte man so vor zwei Jahren auch nicht gedacht. Aber gerechtfertigt ist diese Rolle allemal.

Benedikt Höwedes Machte das, was ein Innenverteidiger gegen Schottland machen muss. Gut stehen, schottische Rettungsschläge ablaufen. Hatte allerdings auch zwei Mal den Schiedsrichter auf seiner Seite: Vor der Pause hielt er Naismith etwas sehr rustikal auf, und vor dem 2:1 ging er mit gestrecktem Bein in den Gegner. Zu Beginn der zweiten Hälfte wie die ganze Abwehr mit einigen Unsicherheiten.

Erik Durm War froh, dass Argentiniens Angel Di Maria zurück in Manchester ist. Und Schottland nichts Ähnliches zu bieten hat. In seiner Heimat durchaus mutig.

Christoph Kramer Ein wahrer Kilometerfresser, überall dabei und so agil, dass man gar nicht mehr auf ihn verzichten möchte. Macht das Spiel schnell. Was will man mehr?

Toni Kroos Macht das Spiel auch schnell, läuft aber weniger als Kramer. Wirkt sich aufgrund seiner herausragenden Passfähigkeit aber nie negativ aus.

Thomas Müller Ganz stark. Engagiert, lauf- und zweikampfstark. Setzt sich gegen zwei Schotten im Luftkampf beim 1:0 aus. Gegen Schotten! Und macht nach dem 1:1 in unnachahmlicher Müller-Manier das 2:1 nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus. Nur der Pfosten verhindert seinen Hattrick.

André Schürrle Wich gerne auf den Flügel aus, war immer anspielbar und zusammen mit Reus und Götze eine furiose Gemeinschaft. Manko Nummer eins: kein Treffer. Manko Nummer zwei: Tauchte nach der Pause ab.

Marco Reus Zwei kleine Zuspiel-Schlampigkeiten, aber auch immer für ein Tor gut. In Teilen sehenswerter Hochgeschwindigkeitsfußball. Dann aber erneut der Pechvogel des Teams, als er verletzt raus musste.

Mario Götze Da kam manche Flanke, die für den kleinen Götze wahrlich nicht geschaffen ist. So ging er etwas unter, beteiligte sich aber immer technisch sehenswert, wenn es schnell wird. Wurde dann kurzzeitig sogar mit Sprechchören gefeiert. Was aber schnell vorbei war, weil er sich den Fehlpass vor dem 1:1 leistete.

Lukas Podolski Gehört ja längst nicht mehr zum Stammpersonal, wurde dennoch bei seiner Einwechselung vom Publikum gefeiert, als sei er alleine Weltmeister geworden. Fußballerisch war dann aber nichts zu sehen.