Gaétan Krebs über Frankreich: „Die Fans stehen wieder hinter der Equipe“
KSC-Profi Gaétan Krebs über den Aufschwung in Frankreich nach der WM 2010.
Düsseldorf. Zur Fußball-Europameisterschaft stellen Stars ihr Land und die Mannschaft vor. Zum Serien-Ende dieses Mal: Gaétan Krebs vom Karlsruher SC.
Unser Land ist wie ein Geschenk. Wir haben Berge und das Meer. Viele Menschen machen hier Urlaub. Für uns Franzosen ist die Familie wichtig. Und wir lieben gutes Essen.
Auch in Frankreich ist der Fußball die Nummer eins der Sportarten, aber die Menschen sind nicht ganz so verrückt. Sie kommen zum Spiel und gehen wieder heim. In Deutschland wird schon Stunden vor dem Spiel gefeiert und danach auch. Schade, dass es in Frankreich nicht so ist.
Nach der WM in Südafrika mit all den Problemen in der Mannschaft war die Enttäuschung riesig. Aber jetzt stehen die Fans wieder hinter der Equipe, die Begeisterung kehrt zurück. Zunächst waren alle erleichtert, dass sich die Mannschaft überhaupt für die EM qualifiziert hat.
Raymond Domenech war als Trainer auch ein bisschen ein Showman. Der neue Trainer Laurent Blanc hat wieder Ruhe reingebracht und ist dabei, eine neue Mannschaft aufzubauen. Bei ihm spielen jüngere Akteure wie Samir Nasri von Manchester City, Adil Rami vom FC Valencia oder Yann M’Vila von Stade Rennes eine größere Rolle. Dem Team fehlt noch etwas die Erfahrung, aber in den vergangenen zwei Jahren ist schon einiges besser geworden. Wichtig ist, dass erfahrene Spieler wie Franck Ribéry von Bayern München, Karim Benzema von Real Madrid und Philippe Mexès vom AC Mailand gut in Form sind.
Das Ziel war zuerst einmal, die Qualifikation zu schaffen. Jetzt sollte das Team zumindest das Viertelfinale erreichen, dann ist alles möglich. Aber eigentlich sehe ich das EM-Turnier für die Franzosen eher als Vorbereitung auf die WM 2014 in Brasilien.
Frankreich schafft es bis ins Halbfinale. Natürlich gelten die Spanier und die Deutschen als große Favoriten auf den Titel. Aber ich tippe auf Italien. Sie haben eine gute Qualifikation gespielt. Und keiner rechnet mit ihnen.