Harte Strafe für Russland nach Fehlverhalten von Fans
Breslau (dpa) - Nach dem Fehlverhalten von Fans beim EM-Auftaktsieg gegen Tschechien (4:1) hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) Russland hart bestraft.
Wie der Kontroll- und Disziplinarausschuss der UEFA in Warschau mitteilte, muss der Verband RFS den Abzug von sechs Punkten in der Qualifikation zur EM 2016 fürchten. Die Strafe wurde zur Bewährung bis zum Ende der Qualifikation ausgesetzt. Zudem muss Russland 120 000 Euro Geldstrafe zahlen.
Ein Sprecher bestätigte am Mittwoch in Warschau, dass der Verband über die Strafe informiert worden sei, wollte diese aber zunächst nicht inhaltlich kommentieren. Er kündigte für den Abend eine offizielle Stellungnahme des RFS-Präsidenten Sergej Fursenko an.
Bei der Partie am Freitagabend hatten einige russische Anhänger im Stadion von Breslau Feuerwerkskörper auf das Feld geworfen. Zudem waren im russischen Fanblock beleidigende Spruchbänder gezeigt worden. Die UEFA untersuchte ferner einen Vorfall nach der Partie. Dabei hatten etwa 30 betrunkene russische Fans mehrere Ordner attackiert. Vier Ordner waren dabei verletzt worden.
In einem anderen Verfahren ermittelt die UEFA aktuell zudem wegen Rassismusvorwürfen in dem Tschechien-Spiel. Demnach soll der tschechische Verteidiger Theodor Gebre Selassie von Zuschauern rassistisch beleidigt worden sein. Der Spieler selber hatte dem Zwischenfall allerdings nicht allzu viel Bedeutung beigemessen. „Das war nichts Besonderes, ich habe schon wesentlich bedauerlichere Vorfälle erlebt“, hatte der Profi mit äthiopischen Wurzeln gesagt. Die UEFA hat in diesem Fall bislang noch kein Disziplinarverfahren eröffnet.