Kupfers Euro 2012: Tage wie dieser
olaf kupfer: meine Euro 2012
Heute ist ein komischer Tag. Jogis Jungs? Schon in Charkow, wir putzen derweil noch den Dreck in Sopot hinterher. Die tägliche PK? War heute Morgen um 9 mit Phrasen-Olli, Bierhoff baut sich seine Welt, wie sie uns nicht gefällt, das braucht kein Mensch. Hier heiratet heute niemand, keine polnische Hochzeit, wie wir sie noch in Lublin morgens um 5 erlebten, als wir aus Lemberg kommend ein Hotel zum Kurzschlaf fanden. Der Bräutigam beglückwünschte uns torkelnd zum ersten EM-Sieg, wir ihm zur ersten Frau, darauf genossen wir ein Gläschen Wodka. Er wird diesen Tag in Erinnerung behalten, Teile unserer fröhlichen Reisegruppe hatten darauf keine Chance. Sie verstehen. Selbst die Spielerfrauen sind nicht mehr da. Mario Gomez’ Freundin? Zurückgeflogen. „Sie musste arbeiten“, sagte der Kicker gestern, der Satz senkte die Mundwinkel des deutschen Berichterstatters auf Angela-Merkel-Niveau. Nach dem Hinflug mit einigen Spielerfrauen redeten Kollegen tagelang von Lena Gerckes Beinen, statt sich um Sami Khediras Füße zu kümmern. Am Mittwochmorgen fliege ich nach Charkow. Es könnte tatsächlich ein besserer Tag werden.
Olaf Kupfer berichtet für unsere Zeitung aus Polen und der Ukraine