„Leistungsträger“ - Bayern-Spieler für EM gesetzt
Tourrettes (dpa) - Die Bayern kommen - und erhalten wieder die Hauptrollen. Die Münchner Profis um den zuletzt bitter enttäuschten Bastian Schweinsteiger haben in den EM-Plänen von Joachim Löw trotz drei zweiten Plätzen ihre herausragende Bedeutung nicht eingebüßt.
Alle acht hätten bewiesen, „dass sie bei uns wichtige Spieler waren und Leistungsträger sind“, betonte der Bundestrainer im DFB-Trainingscamp in Tourrettes.
Beim Testspiel an diesem Samstag in Basel gegen die Schweiz fehlen Philipp Lahm und Co. noch. Kurz danach sollen sie in Südfrankreich zum Kader stoßen und am Montag in die Vorbereitung auf den angestrebten Titelgewinn bei der Fußball-EM einsteigen.
Schon jetzt legte Löw klar fest: Die Bayern-Fraktion wird komplett zum endgültigen 23-köpfigen EM-Kader gehören. An diesem Dienstag muss der Chefcoach noch vier überzählige Akteure streichen.
An der herausragenden Rolle von Bastian Schweinsteiger lässt Löw ebenfalls keinen Zweifel. In Telefonaten mit dem Vize-Kapitän und den anderen Bayern hat Löw zunächst große Enttäuschung, dann aber schon wieder „unglaubliche Vorfreude“ auf die nächste Aufgabe gespürt: „Unsere Truppe freut sich auf die Bayern. Ich sehe das als völlig abgehakt an.“
Löw bezeichnet den 90-maligen Nationalspieler Schweinsteiger wie Lahm seit der beeindruckenden WM 2010 in Südafrika als eine absolute Führungspersönlichkeit, die „durch Ehrgeiz ständig angetrieben wird. Das ist auch eine positive Reaktion, der Frust, den er hatte. Bastian Schweinsteiger ist schon stark“, unterstrich der Bundestrainer: „Sein Standing in unserer Mannschaft wird nicht anders sein als vor einem halben Jahr, nur weil er einen Elfmeter verschossen hat.“
Trotz der verständlichen Enttäuschung über die titellose Saison hätten Lahm, Schweinsteiger, Manuel Neuer, Holger Badstuber, Jérome Boateng, Thomas Müller, Toni Kroos und Mario Gomez „im internationalen Bereich klasse Leistungen abgerufen“, betonte Löw. Wenn es bei ihnen keine Blessuren oder Erkrankungen gibt, hat der DFB-Chefcoach für sie trotz der kurzen Vorbereitung beim Turnier vom 8. Juni bis 1. Juli wichtige Rollen vorgesehen.