Löw vor EM-Viertelfinale: „Fühlen uns sehr gut“
Danzig (dpa) - Die Anreise ist kurz, und auch von den Griechen wollen sich Joachim Löws Titelstürmer nicht lange aufhalten lassen. Nur elf Kilometer muss der deutsche Mannschaftsbus vom Teamhotel Dwór Oliwski zum EM-Stadion in Danzig fahren, um Schweinsteiger und Co. zum EM-Viertelfinale zu bringen.
„Wir fühlen uns sehr gut. Wir sind sozusagen in unserer Heimat, weil wir uns schon einige Wochen hier aufgehalten haben“, erklärte der Bundestrainer die Partie gegen den Außenseiter Griechenland kurzerhand zum Heimspiel für Deutschland. Ein Vorteil wäre natürlich, „wenn wir früh in Führung gehen“, meinte Löw.
„In Lemberg hatten wir mit 12 000 bis 15 000 deutsche Fans schon ein Heimspiel. Wenn du mitbekommst, was in der Heimat wieder abgeht, das ist einfach phänomenal“, sagte Sami Khedira vor dem Anstoß um 20.45 Uhr in Danzig. Löw kann seine beste Elf aufbieten, auch Bastian Schweinsteiger war nach einer Sprunggelenk-Blessur beim Abschlusstraining dabei. „Bastian wird auf jeden Fall spielen können“, erklärte Löw, der sein Team „natürlich favorisiert“ sieht.
Dennoch erwartet der 52-Jährige eine „enge Kiste“ gegen die „Überlebenskünstler“ aus Griechenland: „Es wird ein extrem schweres Spiel, weil die Griechen sehr gut hinten stehen und kontern können.“ Löw setzt auf Geduld gegen das Abwehrbollwerk des Europameisters von 2004. „Sie werden mich nicht so einfach und schnell nervös sehen“, kündigte der Chef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an.
Einen Plan für ein mögliches Elfmeterschießen hat Löw nicht. „Der Trainer muss dann nach 120 Minuten entscheiden“, sagte der Bundestrainer und nannte die Auswahl-Kriterien: „Wer ist am ehesten in der Lage? Wer hatte im Spiel gute Momente?“. Torhüter Manuel Neuer wird sich „auf alles einstellen“ gegen die Griechen: „Wichtig ist immer, dass ich die Konzentration hochhalte.“ Mit dem Glauben an die eigene Qualität und die eigenen Fähigkeiten „sind wir stark genug, die Griechen zu schlagen“, betonte Löw.