Mit „deutscher Arbeitsmoral“: Ungarn feiert Storck-Elf
Lyon (dpa) - Mit wahren Hymnen auf den deutschen Trainer Bernd Storck haben die Ungarn den Achtelfinal-Einzug ihrer Nationalelf als EM-Gruppensieger gefeiert.
„In unglaublich kurzer Zeit ist es um die ungarische Auswahl herum zu einer richtigen Revolution gekommen, in der die aus der deutschen Sphäre stammenden (Trainer) Pal Dardai und Bernd Storck die Schlüsselrolle gespielt haben“, schrieb die konservative ungarische Tageszeitung „Magyar Nemzet“.
Storck hatte im Juli 2015 die Nachfolge des heutigen Hertha-Coaches Pal Dardai angetreten und Ungarn erstmals seit 44 Jahren wieder zu einer Fußball-EM geführt. „Vielleicht war es die deutsche Arbeitsmoral und Präzision, welche unsere wirklich fähigen Spieler (...) und deren Kameraden zu einer richtigen Mannschaft geformt hat“, führte „Magyar Nemzet“ am Tag nach dem 3:3 gegen Portugal weiter aus.
Vor allem der 40 Jahre alte EM-Rekordsenior Gabor Kiraly und Deutschland-Legionäre wie der zuletzt mit Hannover 96 abgestiegene Adam Szalai oder Zoltan Stieber vom 1. FC Nürnberg trumpfen nun unerwartet auf. „Heute feiern wir mehrheitlich dieselben Spieler, die vor ein paar Jahren 1:8 gegen Holland verloren haben. Wie haben sich diese Fußballspieler aus einer nationalen Schande in die Lieblinge des Landes verwandelt?“, fragte die Boulevardzeitung „Blikk“.