Pfiffe gegen Baros - Tschechen-Stürmer als Problemfall

Breslau (dpa) - Als Milan Baros kurz vor Schluss das Feld verließ, wurde es doch noch einmal laut im tschechischen Fanblock. Ein gellendes Pfeifkonzert hallte durch das EM-Stadion von Breslau. All der Unmut der Anhänger über die schwache Leistung ihres Teams entlud sich am alterenden Stürmerstar des EM-Zweiten von 1996.

„Das war nicht fair“, kritisierte Trainer Michal Bilek nach dem 1:4-Debakel seines Teams am Freitagabend gegen Russland. „Milan hat alles gegeben und ein gutes Spiel gemacht.“ Doch mit dieser Einschätzung stand der Coach ziemlich allein. Wie so oft, wenn es um den schwächelnden Baros geht.

Der Torschützenkönig der Fußball-Europameisterschaft 2004 ist in der Heimat seit langem umstritten. Fans und Experten würden lieber den Nürnberger Tomas Pekhart im Sturmzentrum sehen, doch Bilek hält unbeirrt an Baros fest.

Auch als der Stürmer von Galatasaray Istanbul zuletzt lange verletzt war, gab Bilek ihm alle Zeit, um wieder fit zu werden. Eine starke Leistung gegen Russland hätte daher nicht nur Baros selbst, sondern auch seinem Trainer Rückenwind gegeben. Doch die Zahlen nach der Partie waren vernichtend. Nicht einen Torschuss brachte Baros zustande. Richtig auf fiel er erst, als er ausgewechselt wurde.