Schwede Forsberg: Kann das bei EM „viel besser“

Pornichet (dpa) - Seine erste EM hat sich Emil Forsberg ganz anders vorgestellt. Immer wieder wurde in Schweden der Name des Leipzigers genannt, wenn es in Frankreich um einen potenziellen Star abseits von Zlatan Ibrahimovic ging.

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Doch den Skandinaviern droht das vorzeitige Aus.

Forsberg präsentiert sich wie auch seine Mitspieler in schwacher Form. „Das fühlt sich bitter an, ich kann das viel besser“, kritisierte der 24-Jährige aus Sundsvall seine eigene Leistung beim 0:1 im zweiten Gruppenspiel gegen Italien.

Nationaltrainer Erik Hamrén wechselte Forsberg denn auch folgerichtig aus. „Ich habe nicht gut genug gespielt, so einfach ist das. Aber ich will immer spielen und glaube an mich“, versicherte Forsberg vor dem letzten Gruppenspiel am Mittwoch in Nizza gegen Mitfavorit Belgien. „Ich habe große Ansprüche an mich selbst und ich muss auf jeden Fall mehr machen.“

Bisher ist Forsberg bei seinem ersten großen Turnier nur der „Mini-Foppa“ geblieben. In Schweden gibt man Forsbergs gerne mal den Spitznamen „Foppa“. Da sein Großvater Lennart der „Stor-Foppa“ ist, also der „große Forsberg“, und sein Vater Leif der „Lill-Foppa“, der „kleine Forsberg“, bekam Emil Forsberg in seiner Heimat den Kosenamen „Mini-Foppa“ („Mini-Forsberg“) verpasst.

Forsberg spielt sowohl bei Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig als auch im schwedischen Nationalteam auf der linken offensiven Außenbahn. Sein Pendant auf der rechten Seite ist Sebastian Larsson vom AFC Sunderland. Als Rechtsfuß sucht Forsberg immer wieder den Weg in die Mitte. Während der EM-Qualifikation reifte er zur Stammkraft und zeigte ein ums andere Mal, dass die Chemie zwischen Ibrahimovic und ihm durchaus stimmt. In Frankreich stimmt nun fast gar nichts.

„Ich habe nicht wirklich eine Erklärung“, sagte Dirk Nowitzkis Schwager Martin Olsson angesprochen auf die schwache Offensive der Schweden. Sie haben bei der EM noch keinen einzigen Schuss auf den gegnerischen Schlussmann abgegeben. „Wir haben eine Menge Raum zur Verbesserung, wir haben es ja schon zuvor hinbekommen“, erklärte der Außenverteidiger. „John (Guidetti), Marcus (Berg), Emil (Forsberg) und Zlatan (Ibrahimovic) haben es zuvor oft genug bewiesen.“

Für RB spielte der im Januar 2015 von Malmö FF verpflichtete Forsberg eine klasse Saison mit acht Toren und sieben Vorlagen - allerdings in der 2. Bundesliga. „Seit seiner Zeit in Leipzig hat sich Emil enorm entwickelt“, lobte ihn sein Nationalmannschaftskollege Jimmy Durmaz. „Er ist für uns ein extrem wichtiger Spieler geworden.“ Gegen Belgien beweist der „Mini-Foppa“ vielleicht auch, dass er bald reif für eine Steigerungsform seines Beinamens ist. „Für uns ist noch alles drin“, beteuerte Emil Forsberg.