Spanier fürchten Benzema: Gefährlicher Stürmer

Gniewino (dpa) - Europameister Spanien fürchtet bei „den Blauen“ das Kraftpaket Karim Benzema am meisten. Aber auch Bayern Münchens Franck Ribéry und Samir Nasri vom englischen Meister Manchester City sorgen bei der Selección vor dem Viertelfinale gegen Frankreich für größten Respekt.

„Benzema ist einer der gefährlichsten Stürmer der Welt. Er ist sehr schnell, torgefährlich und kombinationsstark“, sagte Ersatzkeeper Victor Valdés im polnischen EM-Quartier Gniewino. Trainer Vicente del Bosque bezeichnete im spanischen Radiosender „Cadena Cope“ Benzema sowie die beiden Spielmacher Ribéry und Nasri als die stärksten Franzosen.

Trotz aller Hochachtung vor dem Angstgegner geht der Titelverteidiger voller Selbstbewusstsein und Zuversicht in diesen ersten K.o.-Vergleich seit der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Damals schossen Super-Star Zinedine Zidane, Ribéry & Co. die Spanier mit einem souveränen 3:1 im Achtelfinale aus dem Turnier. Nur bei der EM 1996 konnte die Selección mit einem 1:1 im Gruppenmatch einmal punkten, sonst setzte es bei Welt- und Europameisterschaften insgesamt fünf Niederlagen. Am Samstag sinnen die Spanier in Donezk auf Revanche.

„Sie sind zweifelsohne der stärkste Gegner, auf den wir stoßen konnten“, sagte del Bosque. England oder die Ukraine wären dem Trainer und seinem Team möglicherweise lieber gewesen. Der Weltmeister-Coach rechnet mit offensiven Franzosen: „Sie werden versuchen, ihren Stil umzusetzen und die Initiative zu ergreifen.“ Er glaube nicht, dass das Team von Laurent Blanc sein Heil in der Defensive suche.

Valdés wies auf die körperliche Stärke, die Offensivfreude und die spielerischen Qualitäten der „Équipe Tricolore“ hin. „Sie haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem FC Barcelona, vertreten eine ähnliche Philosophie“, sagte der spanische Ersatztorhüter, der beim katalanischen Kult-Club die Nummer 1 ist. Als 1:1-Kopie seines FC Barcelona sieht Valdés die Franzosen von der Spielweise her indes nicht.

Del Bosque ist trotz aller Kritik aus der Heimat wegen des bislang durchwachsenen Auftritts des Favoriten ruhig. „Der Mister ist entspannt“, versicherte Valdés. „Wir werden unserer Spielphilosophie treu bleiben.“ Frankreich leide sicher nicht an Komplexen, „aber wir auch nicht“, erklärte der 61 Jahre alte Coach. „Warten wir einfach ab, was passiert.“ Rechtsaußen Jesús Navas vom FC Sevilla betonte mit Hinweis auf den Gruppengewinn: „Wir haben viel Selbstvertrauen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren.“