Zwanziger und Magath für technische Hilfsmittel
Berlin (dpa) - Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat sich nach dem nicht gegebenen Tor der Ukraine im EM-Spiel gegen England für die Einführung technischer Hilfsmittel im Fußball ausgesprochen.
„Ich habe nichts gegen den Einsatz einer Tor-Kamera, sofern sie technisch ausgereift ist“, sagte das Exekutivmitglied des Fußball-Weltverbandes FIFA der „Bild“-Zeitung.
Bedingung sei allerdings, dass die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters nicht angetastet werde, betonte der 67-Jährige. „Das ist dann nicht der Fall, wenn das Spiel unterbrochen ist und er - wie z.B. im Fall Ukraine gegen England - von einem Schiedsrichter an einem Monitor das Signal bekäme: Der Ball war drin.“ Der Einsatz einer solchen Technik würde die Fehlerquelle reduzieren und den Fußball gerechter machen, sagte Zwanziger. Eine nachträgliche Korrektur der Schiedsrichterentscheidung lehne er aber ab.
Auch Wolfsburgs Trainer Felix Magath hielt erneut ein Plädoyer für technische Hilfsmittel. „Ein glasklares Tor wurde nicht gegeben, weil ein Signal aus dem Ball nicht vorhanden, der Blick auf den Monitor nicht gestattet, technische Hilfsmittel zur Erkennung eines Treffers nicht vorhanden (sind). Es ist Zeit zu handeln!“, schrieb der Coach des VfL Wolfsburg in einem Beitrag für das soziale Online-Netzwerk Facebook.
„Der gestrige Abend in Donezk hat es uns wieder gezeigt, eine menschliche Fehlleistung raubte Sportlern den Lohn ihrer Anstrengung“, schrieb Magath weiter, der seit Jahren einer der größten Verfechter von technische Hilfen im Fußball ist. „Ich appelliere an Verbände wie nationale Ligen, endlich praktikable Torlinientechnologie einzuführen, die unseren Sport von der Ungerechtigkeit solch eklatanter Fehlentscheidungen befreit.“