„Endspiel“ für Belgien: Fernduell mit der Türkei

Düsseldorf (dpa) - Neue Hoffnung in Belgien, leichte Anspannung in der Türkei - hinter dem uneinholbaren Spitzenreiter Deutschland ist ein spannender Kampf um den zweiten Platz in der EM-Qualifikationsgruppe A entbrannt.

Vor dem letzten Spieltag schöpft Belgien neuen Mut für das Fernduell mit dem türkischen Team. „Das ist ein perfektes Szenario“, sagte Kapitän Vincent Kompany voller Vorfreude auf das „Endspiel“ gegen die DFB-Elf in Düsseldorf. Die bisher makellose Bilanz des Gegners kann auch Mittelfeldstar Eden Hazard nicht schrecken: „Ich bin mir sicher, wir können mit Deutschland mithalten. Jetzt wollen wir es beweisen.“

Das ungefährdete 4:1 gegen Kasachstan hat neue Kräfte mobilisiert. Die Mannschaft von Trainer Georges Leekens nutzte die Gunst der Stunde und schob sich rechtzeitig an den Türken vorbei. „Meine Freunde vom FC Bayern haben mir versprochen, dass sie die Türkei schlagen - sie haben ihr Versprechen gehalten“, kommentierte der Münchner Abwehrspieler Daniel van Buyten den starken DFB-Auftritt von Istanbul.

Allerdings ist van Buyten beim Versuch seines Teams, in die Playoff-Runde der Zweitplatzierten einzuziehen, zum Zuschauen verurteilt. Die überflüssige Gelbe Karte gegen Kasachstan brachte ihm eine Sperre ein. „Das ist sehr schade für Daniel“, klagte Trainer Leekens, dessen Mannschaft vor einer schweren Aufgabe steht. Schließlich beträgt der Vorsprung auf die Türken, die als große Favoriten in das Heimspiel gegen die von Berti Vogts trainierte Elf aus Aserbaidschan gehen, lediglich einen Punkt. Deshalb garantiert nur ein Sieg das Happy End.

Dagegen hoffen die Türken auf Schützenhilfe des DFB-Teams. Angesichts der kniffligen Ausgangslage herrscht leichte Nervosität. Doch Trainer Guus Hiddink verbreitete Zuversicht: „Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Deutschen die Partie verlieren. Sie haben das Ziel ausgegeben, alle zehn Qualifikationsspiele gewinnen zu wollen.“

Im Falle eines Scheiterns drohen dem niederländischen Fußball-Lehrer ungemütliche Zeiten. „Go home Hiddink“, hatte die Zeitung „Takvim“ bereits nach dem 1:3 gegen den WM-Dritten gefordert. Bei aller Anspannung gehen jedoch alle Beteiligten von einem Einzug in die Playoff-Runde aus. Viel spricht dafür: Sollte Belgien in Düsseldorf verlieren, könnte den Türken angesichts des besseren direkten Vergleichs sogar ein Remis gegen Aserbaidschan reichen. Beim Hinspiel in Baku hatte es allerdings eine 0:1-Pleite gegeben.