Fußball-Weltmeisterschaft Es sind noch neun Tickets für die WM in Russland offen

209 Nationen waren vor über zwei Jahren in die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 gestartet. Neben Gastgeber Russland haben sich mittlerweile 22 weitere Länder qualifiziert, neun Plätze sind noch offen.

Foto: Neue OZ/Britta Hente

Osnabrück. Auf fast allen Kontinenten sind die Hauptphasen der Qualifikation abgeschlossen, lediglich in Afrika steht noch ein regulärer Spieltag auf dem Programm. Weiterhin stehen noch Relegationsspiele an, die teilweise auch interkontinental ausgetragen werden. Ein weltweiter Überblick:

Neben Gastgeber Russland bekommen die 54 Vertreter des Verbandes UEFA 13 Startplätze für das Turnier im kommenden Sommer (14. Juni bis 15. Juli). Belgien, Deutschland, England, Spanien, Polen, Serbien, Portugal und Frankreich haben sich dabei in ihren Gruppen erwartungsgemäß durchgesetzt. Überraschend ist einzig, dass Island sich gegen die Konkurrenz aus Kroatien, der Ukraine und der Türkei behauptet hat und nun erstmals bei einer WM-Endrunde dabei ist. Die vier weiteren Tickets gehen an die jeweiligen Gewinner der Playoffs (Dänemark, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Nordirland, Schweden, Schweiz). Die Slowakei hatte als schlechtester Gruppenzweiter das Nachsehen und ist ausgeschieden.

Simbabwe war von der FIFA bereits vor Beginn der Qualifikation suspendiert worden, entsprechend spielten 53 Mitglieder des kontinentalen Verbandes CAF um fünf Plätze bei der WM. Nigeria und Ägypten haben sich in ihren Gruppen bereits vorzeitig durchgesetzt. Am 11. November steht der letzte Spieltag an. Tunesien braucht noch einen Punkt, in Gruppe C ermitteln die Elfenbeinküste (8 Punkte) und Marokko (9) im direkten Duell den Sieger. In Gruppe D wird das Hinrundenspiel zwischen Südafrika und Senegal wegen einer mutmaßlichen Manipulation des Schiedsrichters am 10. November wiederholt. Mit einem Sieg ist Senegal durch, hat sonst im abschließenden Spiel aber immer noch alles in der eigenen Hand.

Auch hier hatte es mit Indonesien ein Land gegeben, das vorzeitig suspendiert worden war. An den Start gingen so 46 Mitglieder des asiatischen Verbandes AFC sowie Australien, das seit der Qualifikation für die WM 2010 in Asien mitspielt. In den beiden Endgruppenrunden gab es mit den vier festen WM-Teilnehmern Iran, Südkorea, Japan und Saudi-Arabien keine großen Überraschungen. Als Dritter schaffte es sensationell Syrien in die Relegation. Gegen Australien, die jetzt in den Playoffs um das endgültige Ticket auf Honduras treffen, war aber knapp Endstation.

Der kleinste aller Verbände hat wie gewohnt keinen WM-Startplatz sicher. Alle elf Mitglieder des Verbandes OFC gingen ins Rennen, aus dem Neuseeland und die Salomonen erwartungsgemäß als Sieger hervorgingen. Im direkten Duell setzte sich Neuseeland dann ebenfalls klar durch und spielt nun in den Playoffs gegen den fünften der Südamerikagruppe Peru.

Drei sichere Plätze gab es für die 35 Starter des Verbandes CONCACAF. Nach mehreren Qualifikationsrunden setzten sich Favorit Mexiko, Costa Rica und WM-Neuling Panama durch. Honduras als Viertplatzierter bekommt es mit Australien zu tun.

Wie gewohnt nahmen alle zehn Mannschaften, die zum Verband CONMEBOL gehören, an der Qualifikation teil. In einer der spannendsten Gruppenphasen überhaupt bisher setzten sich Brasilien, Uruguay, Argentinien und Kolumbien direkt durch, Peru spielt in den Playoffs gegen Neuseeland. Eine besondere Note hatte das Ausscheiden Chiles als Sechstplatzierter. Die Chilenen hatten im Oktober 2016 das 0:0 in Bolivien beanstandet, weil der gegnerische Verteidiger Nelson Cabrera noch nicht spielberechtigt gewesen war. Chile bekam recht und einen 3:0-Sieg zugesprochen. Gleichzeitig wurde aber auch das 2:0 Boliviens gegen Peru in ein 0:3 umgewandelt, weil Cabrera auch in diesem Spiel zum Einsatz gekommen war. So gab nur die Tordifferenz den Ausschlag zugunsten Perus. Ohne den Einspruch hätte Chile Platz fünf belegt.