Auch die Sorgenkinder treffen: Wolfsburg wie im Rausch

Wolfsburg (dpa) - Da war sogar die englische Stürmer-Legende Gary Lineker baff. Der Doppelpack von Wolfsburgs Angreifer Nicklas Bendtner beim 5:1-Erfolg in der Europa League gegen den FK Krasnodar sorgte beim früheren Nationalspieler für großes Erstaunen.

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„Bendtner hat gerade zwei Tore in den letzten Minuten für Wolfsburg erzielt. Das ist kein Witz. Ich wiederhole: Das ist KEIN Witz“, twitterte Lineker. In England genießt Bendtner wegen seiner vielen vergebenen Chancen nicht den besten Ruf, und auch in Wolfsburg benötigte der Dänen eine lange Anlaufzeit. Der eingewechselte Bendtner markierte in der 89. Minute per Foulelfmeter seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Niedersachsen und legte zwei Minuten später zum 5:1-Endstand nach.

„Wenn man endlich für seinen neuen Verein getroffen hat, ist das wie eine Befreiung“, teilte der Nationalspieler mit. Geschäftsführer Klaus Allofs hofft auf den geplatzten Knoten. „Wenn der Ball einmal drin ist, wird es anschließend leichter“, meinte der frühere Nationalstürmer.

Durch den siebten Pflichtspielsieg in Folge, der gleichzeitig Vereinsrekord bedeutet, haben die Niedersachsen nun beste Chancen im Kampf um die Zwischenrunde. „Wir haben einen tollen Lauf“, erklärte Allofs. Beim Kantersieg gegen Krasnodar überzeugte neben Bendtner vor allem ein zweiter bislang wenig in Erscheinung getretener Sommer-Neuzugang. Mit zwei Toren und einem herausgeholten Elfmeter sorgte Aaron Hunt für die perfekte Eigenwerbung vor dem Nordderby am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den Hamburger SV.

Hunt küsste nur 98 Sekunden nach seiner Einwechslung den zuvor schwachen VfL wach. Erst köpfte der Ex-Bremer die Wolfsburger in Führung (47. Minute), dann legte er mit seinem Treffer zum 2:0 (57.) die Grundlage für den Erfolg. „Es ist kein Geheimnis, dass ich mit so wenigen Spielen nicht zufrieden bin“, meinte Hunt. „Natürlich fehlt mir etwas die Sicherheit, aber nach so einem Spiel kommt die natürlich schnell zurück.“

Auch Allofs lobte die Leistung des Ex-Bremers: „Aaron hat toll gespielt. Er hat den Schwung gebracht, den wir benötigt haben.“ Bislang stand der offensive Mittelfeldspieler in der Bundesliga lediglich zweimal in der Anfangsformation und wurde fünfmal eingewechselt. „Ich weiß was ich kann, daran hatte ich nie Zweifel“, meinte Hunt. Die gute Leistung gegen Krasnodar hat auch VfL-Trainer Dieter Hecking registriert. „Er hat ein Ausrufezeichen gesetzt und gezeigt, dass er es mir schwer machen möchte, ihn draußen zu lassen“, erklärte der Wolfsburger Coach.

Am Sonntag können Bendtner und Hunt auch in der Bundesliga nachlegen. Dann kommt der abstiegsbedrohte Hamburger SV zum VfL. „Wir sind super drauf, jetzt müssen wir so weitermachen“, sagte Josuha Guilavogui, der gegen Krasnodar das zwischenzeitliche 3:1 erzielte. Hunt ergänzte: „Wir haben einen Lauf. Warum soll der gegen Hamburg beendet werden?“