Ballack ist Bayers Trumpf

Vor dem Duell mit Chelsea ist der Routinier in Top-Form. „Er ist sehr wichtig für uns“, sagt Trainer Robin Dutt.

Leverkusen. Dienstagmorgen hat Michael Ballack im Training seine Maske abgelegt. Als wollte der 34-Jährige am Mittwoch dem FC Chelsea im Spiel fünf der Champions-League-Vorrunde (20.45 Uhr) mit offenem Visier begegnen. „Ob er sie tragen wird, weiß ich nicht. Beeinträchtigt hat sie ihn ja offensichtlich nicht“, sagte Bayer Leverkusens Trainer Robin Dutt und meinte die Leistungssteigerung des Bayer-Stars.

Ballack ist angekommen im Werks-Ensemble, er trifft sogar und scheint rechtzeitig zu seinem 100. Europacup-Spiel gegen seinen Ex-Verein in Topform zu sein. „Ein Michael Ballack in dieser Form, und dann noch mit seiner Erfahrung obendrauf, ist für uns sehr wichtig“, sagte Robin Dutt am Dienstag Worte der Wertschätzung, die er sich früher gespart hatte.

Aber derzeit ist alles anders in Leverkusen: Sieben Punkte aus den jüngsten drei Liga-Spielen sind verbunden mit der Chance, schon am Mittwoch das Achtelfinale in der Champions League erreichen zu können. Die Stimmung ist so gut wie selten, aller fehlenden Königsklassen-Erfahrung zum Trotz. „Eren Derdiyok in Basel und Hanno Balitsch sind neben Ballack die einzigen bei uns, die auf der Bühne zuvor schon gespielt haben“, sagte Dutt und gefiel sich spürbar in der Rolle des mutigen Außenseiters, der auch „spielerische Akzente“ setzen will.

Zehn Millionen Euro gab Chelsea allein für Trainer Andre Villas-Boas aus und damit mehr, als Leverkusen in Zugänge investiert hatte. „Da sehen Sie mal, wie günstig der Trainer in Leverkusen ist“, befand Dutt schelmisch, aber ohne Neid auf Stars wie Essien, Terry, Lampard, Torres oder Anelka. „Wenn man das Geld hat, setzt man das Geld ein. Und wir werden versuchen, das Geld zu schlagen.“

Nationalspieler Andre Schürrle wird nach ausgestandener Grippe wohl erst einmal auf der Bank sitzen, Simon Rolfes soll für Stefan Reinartz ins defensive Mittelfeld rücken. „Die Erfahrung von Simon spricht für ihn“, sagte Dutt.