BVB gegen Qäbälä vor Einzug in die K.o.-Runde
Dortmund (dpa) - Mit einem breiten Grinsen registrierte Thomas Tuchel das bohrende Nachhaken der Medienvertreter zum bevorstehenden 147. Revierderby gegen Schalke 04.
„Es ist schwierig, sich auf den nächsten Gegner einzustellen, wenn man ständig zum übernächsten gefragt wird“, kommentierte der Fußball-Lehrer die Erkundigungen, wie es denn um die Sonntags-Aufgabe gegen die Königsblauen in der Bundesliga-Liga bestellt sei.
Das nächste Spiel ist für Tuchel aktuell das wichtigste. Denn am Donnerstag (19.00 Uhr) kann der BVB mit einem Erfolg gegen den FK Qäbälä aus Aserbaidschan vorzeitig unter die besten 32 der Europa League vorstoßen, wenn zeitgleich dem FK Krasnodar ein Sieg gegen PAOK Saloniki gelingt. „Wir wollen das Weiterkommen perfekt machen. Darauf liegt der komplette Fokus“, meinte Tuchel.
Der BVB ist vor dem vierten Spieltag mit sieben Punkten Tabellenführer der Gruppe C vor dem russischen Team aus Krasnodar (4), Saloniki (3) und Qäbälä (1). Nach fünf Pflichtspielsiegen in Serie und 20:4 Toren fordert Tuchel seine Mannschaft auf, erneut „das Publikum zu begeistern. Es soll die Energie spüren, die in uns steckt.“ Knapp 60 000 Besucher werden erwartet.
Alles andere als ein klarer BVB-Erfolg wäre nach dem 3:1 im Hinspiel mit drei Treffern von Pierre-Emerick Aubameyang eine Enttäuschung. Zumal der Bundesliga-Tabellenzweite in den bisherigen sieben Europapokal-Begegnungen unter Tuchel bei sechs Siegen und dem Remis (1:1) in Saloniki noch ungeschlagen ist.
Da wundert es niemanden, dass sich Tuchel und Co. hohe Ziele für den weiteren Verlauf gesetzt haben. „Wir haben das Potenzial und wollen natürlich auch ins Finale“, ließ der wiedererstarkte Nationalspieler Marco Reus auf der UEFA-Homepage wissen. Zunächst aber soll das Weiterkommen gesichert werden, wie Reus-Kollege Sven Bender meinte: „Es ist ganz wichtig, das so früh wie möglich zu erreichen. Deshalb gehen wir das Spiel sehr, sehr fokussiert an.“
Die bisherige Ausbeute von Jürgen-Klopp-Nachfolger Tuchel spricht für sich und ist wahrlich exzellent. In den bisherigen 20 Pflichtbegegnungen 2015/16 gab es 16 Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage, die am achten Spieltag der Weltmeisterliga bei Rekordmeister Bayern München mit 1:5 allerdings happig ausfiel. Das soll ein Ausrutscher bleiben. Denn Tuchel, das vertraute er seinen Zuhörern nach dem 3:1 in Bremen am Samstag an, empfängt überaus positive Signale von seinem Team. Es sei in der Lage, sich voll auf sich selbst zu konzentrieren.
Mit dieser Eigenschaft soll nicht nur der vorzeitige Einzug in die nächste Europacuprunde gesichert werden. In den Köpfen von Tuchel und seinen torgefährlichen Spielern, die bislang schon 64 Treffer auf der Haben-Seite bilanzieren, gibt es sicher bereits den einen oder anderen Gedanken an das Derby gegen Schalke. „Es kribbelt noch nicht, aber natürlich freuen wir uns sehr auf dieses Match“, sagte Tuchel.