FC Augsburg mit „Stimmung und Schwung“ gegen Alkmaar
Augsburg (dpa) - Wieder Alkmaar - wieder ein Sieg? Auf seiner Berg-und-Tal-Tour durch die Englischen Wochen will der FC Augsburg in der Europa League einen weiteren Schritt in Richtung Zwischenrunde machen.
Trotz frustrierender Rückschläge hofft der Letzte der Fußball-Bundesliga am Donnerstag gegen den AZ Alkmaar auf eine Wiederholung des 1:0 aus dem Hinspiel. Die mannschaftliche Geschlossenheit soll der große Augsburger Trumpf sein. „Ich würde für jeden meiner Jungs durchs Feuer gehen“, beteuerte Markus Feulner nach dem wilden 3:3 jüngst gegen Mainz 05.
Zusammenhalt alleine wird nicht reichen. Die seit sechs Spielen in der Bundesliga sieglosen Europapokal-Debütanten müssen ihre Defensive in den Griff bekommen. Doch die personelle Lage in der Abwehr ist durch den mehrwöchigen Ausfall von Jeong-Ho Hong wegen eines Bänderrisses im linken Sprunggelenk angespannt.
Der Einsatz seines Ersatzmannes Jan-Ingwer Callsen-Bracker ist zudem wegen anhaltender Rückenprobleme fraglich. Trainer Markus Weinzierl zufolge wäre bei einem Ausfall Christoph Janker die Alternative.
Ragnar Klavan ist in der Augsburger Innenverteidigung eine feste Größe. Mehr als drei Jahre spielte der Este für den AZ, ehe er 2012 in die Fuggerstadt wechselte. „Wir sind ein bisschen Opfer unseres eigenen Erfolgs geworden“, räumte Klavan mit Blick auf die Belastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League ein. „Es ist das erste Mal, dass der Verein in der Europa League spielt. Das heißt, dass wir viel mehr Partien spielen müssen.“ Alleine zehn sind es noch bis zur Winterpause.
Die Augsburger wollen im Grunde die ungewohnte Belastung nicht allzu sehr thematisieren. Zwar kostet der neue Rhythmus Kraft. Doch zugleich bietet er die Möglichkeit, schnell wieder Erfolgserlebnisse holen zu können. „Stimmung und Schwung“ wolle die Mannschaft gegen den zweimaligen niederländischen Meister mitnehmen, kündigte Manager Stefan Reuter nach dem Remis gegen Mainz an.
„Wichtig ist, dass die Mannschaft geschlossen auftritt“, betonte er weiter. Die Europa League ist eben nicht nur Last. Prestige und Prämien werten den in dieser Saison so tief gestürzten FCA auf. Die Chancen auf die Zwischenrunde sind jedenfalls da. Vor dem 4. Spieltag liegt die Mannschaft von Trainer Weinzierl in Gruppe L mit drei Punkten gleichauf mit Alkmaar. Athletic Bilbao und Partizan Belgrad stehen mit jeweils sechs Zählern ganz oben.
„Wir wollen die Heimspiele gewinnen“, betonte Weinzierl bei der Pressekonferenz am Donnerstag. „Wir wollen weiterkommen.“ Weinzierl warnte zugleich vor den Stärken der Niederländer. „Sie haben Qualität und sind eine spielstarke Mannschaft.“ Man dürfe Alkmaar nicht zum Spielen kommen lassen.
„Mit voller Power, voller Geschlossenheit“ will der FCA Callsen-Bracker zufolge nun die nächsten Aufgaben angehen. Die Zahl der Rückschläge soll sich künftig - wie zu besseren Zeiten - wieder in Grenzen halten. „Es sind Festtage, und die wollen wir weiter genießen“, sagte der Innenverteidiger der „Augsburger Allgemeinen“ vor dem Duell mit Alkmaar.
Der Genussfaktor bei den Niederländern war zuletzt nicht besonders hoch. Ihre Generalprobe für die Dienstreise nach Augsburg verpatzten sie am Sonntag gegen NEC Nijmegen mit 2:4. In der Eredivisie belegt die Mannschaft von Coach John van den Brom daher nur Rang elf.