BVB hofft auf Wintermärchen - Endspiel in Sevilla
Dortmund (dpa) - In der Bundesliga ist die Herbstmeisterschaft zum Greifen nah, in der Europa League der Glaube an den Einzug in die K.o.-Runde zurück. Borussia Dortmund darf weiter auf ein vorweihnachtliches Wintermärchen hoffen.
„Das wird ein richtig geiler Kick“, sagte Mittelfeldspieler Sven Bender voller Vorfreude auf das „Endspiel“ beim FC Sevilla. Nur wenige Minuten nach dem 3:0 (1:0) über Karpati Lwiw stimmten sich die Profis auf den Showdown in der Gruppe J am 15. Dezember in Andalusien ein. „Die Fans können uns begleiten, ein Heimspiel daraus machen - und wir gewinnen es“, tönte Nationalspieler Kevin Großkreutz.
Die Zuversicht kommt nicht von ungefähr. Schließlich schlug sich die Borussia zuletzt in der Fremde noch besser als daheim. In insgesamt zwölf Auswärts-Pflichtspielen verbuchte sie beachtliche zehn Siege, nur die Pokalpartie in Offenbach ging im Elfmeterschießen verloren. Selbst Gäste-Coach Oleg Kononow räumte dem Revierclub (8 Punkte) beste Chancen ein, das Spiel beim nur einen Zähler besser platzierten Tabellenzweiten aus Sevilla zu gewinnen: „Der BVB ist das beste Team Deutschlands und war unser stärkster Europa-League- Kontrahent.“
In Dortmund bereitet es derzeit mehr Probleme, die hohe Erwartungshaltung zu dämpfen, als Spiele zu gewinnen. Es spricht für die Qualität der Mannschaft, dass sie Ausfälle problemlos kompensiert. Der seit Mitte September verletzte Kapitän Sebastian Kehl wird durch Bender glänzend vertreten. Und selbst die Knieverletzung des eigentlich unverzichtbaren Torjägers und Vorbereites Lucas Barrios bereitet kein großes Kopfzerbrechen. Für ihn stand Robert Lewandowski in der Startelf und trug einen Treffer zum Sieg bei. Obwohl der Pole mehrere Chancen zu einem weiteren Treffer vergab, war Klopp zufrieden: „Er hat seine Sache gut gemacht“.
Nicht nur Lewandowski zeigte trotz schwieriger Platzverhältnisse und Eiseskälte eine ansprechende Partie. Neben Taktgeber Nuri Sahin, der alle drei Treffer vorbereitete, überzeugte Kagawa - zum wiederholten Mal. Der nur 350 000 Euro teure Neuzugang erzielte gegen Lwiw seinen bereits zehnten Saisontreffer - per Kopf. Schmunzelnd kommentierte Trainer Klopp das 1:0 des nur 1,72 Meter großen Japaners: „Am Kopfball-Pendel haben wir das mit ihm jedenfalls nicht geübt. So tief kann man das gar nicht einstellen.“