Dank De Bruyne: Wolfsburg kämpft Inter mit 3:1 nieder
Wolfsburg (dpa) - Der Glaube an das Europa-League-Endspiel lebt beim VfL Wolfsburg dank Kevin De Bruyne weiter. Mit zwei Toren des belgischen Superstars beim 3:1 (1:1) gegen Inter Mailand sicherte sich der selbst ernannte Titelanwärter gute Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale.
Mit einem Doppelpack machte De Bruyne (63./76. Minute) den Arbeitssieg des VfL im Achtelfinal-Hinspiel gegen den Champions-League-Sieger von 2010 perfekt. Zuvor hatte Naldo (28.) die frühe Führung der Italiener durch Rodrigo Palacio (6.) vor 25 374 Zuschauern ausgeglichen.
„Das ist fantastisch für die Mannschaft, wie sie das Spiel gedreht hat - das war wirklich Klasse“, lobte VfL-Trainer Dieter Hecking. „Das war auch der Schlüssel in der zweiten Halbzeit, dass wir deutlich passsicherer gespielt haben.“ Auch der „Man of the Match“ war glücklich. „Am Ende haben wir eine gute Partie gemacht. Ich denke, das 3:1 ist kein schlechtes Ergebnis“, meinte De Bruyne. Dagegen war Xherdan Shaqiri nach der Niederlage enttäuscht - der frühere Münchner haderte vor allem mit der schwachen Leistung nach der Pause: „Für unsere vielen Fehlpässe wurden wir knallhart bestraft.“
„In der Europa League wollen wir ins Endspiel kommen und dies dann nach Möglichkeit gewinnen“, hatte Manager Klaus Allofs vor dem Spiel beim TV-Sender Kabel eins gesagt. Wie ein Titelaspirant spielte der Fußball-Bundesligist zunächst aber nicht. Doch nach großen anfänglichen Schwierigkeiten belohnte sich der Bundesliga-Zweite gegen das Team des in der Europa League nicht spielberechtigten Weltmeisters Lukas Podolski doch noch. Im Rückspiel in einer Woche im San Siro muss der VfL aber auf den gelb-gesperrten Naldo verzichten.
Fünf Tage nach der 0:1-Niederlage in Augsburg gab Hecking etwas überraschend genau der gleichen Elf die Chance zur Wiedergutmachung. Doch zunächst sorgten die auswärts in dieser Europa-League-Saison erstmals geschlagenen Italiener mit ihrem ersten Angriff in der 2. Minute für Gefahr im gegnerischen Strafraum.
Danach vertändelte Daniel Caligiuri im 16er eine gute Chance (5.) - und im Gegenzug passierte es: Nach einem Schnitzer von Robin Knoche reagierte Mauro Icardi blitzschnell, sein argentinischer Landsmann Palacio hatte freie Bahn und verwandelte gegen den chancenlosen VfL-Keeper Diego Benaglio eiskalt. Es war im fünften Europa-League-Spiel der dritte Treffer für Palacio - und das erste Gegentor des VfL seit dem 27. November (beim 0:2 gegen Everton).
„So einen Fehler darf man sich gegen so eine Mannschaft nicht erlauben“, monierte Allofs in der Halbzeit. Hecking reagierte in der Pause auf die erneut schwache Vorstellung von André Schürrle und brachte Christian Träsch für den Weltmeister. Und ohne Schürrle wurde das Spiel der Gastgeber deutlich besser.
Die Mannschaft von Inter-Trainer Roberto Manicini machte ihre Sache bis zum Ausgleich sehr gut, der 18malige italienische Meister war anfangs vor allem bei Kontern kreuzgefährlich. Doch das 1:1 durch den Hammer-Kopfball Naldos nach Eckball von Kevin De Bruyne wirkte wie ein Wecksignal: Inter-Torhüter Juan Carrizo war da chancenlos, Sekunden zuvor hatte er gegen Caligiuri in glänzender Manier das 1:1 verhindert. Das Tor von De Bruyne ging dann aber auf Carrizos Kappe.
Das Tor gab Wolfsburg Sicherheit und Selbstvertrauen, die Gäste bestimmten die Partie nun. Vierinha vergab die Chance zur Führung (43.), nach der Pause waren die „Wölfe“ hellwach und drückten auf das 2:1 - Chancen gab es mehr genug - zwei verwandelte De Bruyne, sogar das 4:1 hatte er in der Nachspielzeit auf dem Fuß.