VfL-Fitness-Test vor Werder-Match - Inter attraktives Los

Bremen (dpa) - Ein Bad in der Eistonne, ein kühles Getränk an der Hotelbar und zur Belohnung Inter Mailand als nächsten Gegner: Für den VfL Wolfsburg hat sich die schweißtreibende Abwehrschlacht bei Sporting Lissabon gelohnt.

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„Ein Gegner mit Tradition finde ich immer gut. Ich denke, die haben in dieser Saison auch schon Schwächen gezeigt. Von daher ist das ein Gegner, mit dem man sehr gut leben kann“, sagte VfL-Sportchef Klaus Allofs unmittelbar nach der Landung im Braunschweiger Regen und fügte hinzu, dass das Los machbar sei: „Ich sehe uns nicht als Außenseiter. Ich denke schon, dass wir da auf Augenhöhe sind.“

Für die VfL-Fans wird es am 12. und 19. März allerdings kein Wiedersehen mit Lukas Podolski geben. Inter hat den prominenten Winter-Zugang nicht für die Europa League gemeldet, aber auch ohne den Weltmeister einiges zu bieten. „Wir haben die zweitbeste Mannschaft der deutschen Meisterschaft bekommen, die gerade 4:1 gegen Bayern München gewonnen hat. Das wird hart, aber das Achtelfinale ist immer schwierig und schön“, sagte Inter-Trainer Roberto Mancini.

Für den 18-maligen italienischen Meister als nächsten Gegner war für das Team von Trainer Dieter Hecking am Abend zuvor allerdings Schwerstarbeit nötig geworden. „Ab in die Tonne“, erklärte der abgekämpfte Ex-Nationalspieler Christian Träsch nach dem 0:0 und dem zweiten Einzug ins Europa-League-Achtelfinale in der bisherigen Clubgeschichte. Träsch hoffte auf schnelle Regeneration. Denn schon am Sonntag wartet das Überraschungsteam Werder Bremen zum Duell des beiden besten Rückrundenteams der Liga.

„Die werden wieder am Maximum arbeiten, darauf müssen wir uns einstellen“, sagte VfL-Coach Hecking noch in Lissabon. Auch wenn Träsch zur Feier des Tages „noch das ein oder andere Getränk“ in Aussicht stellte, war Hecking schon ganz auf Werder fokussiert.

Auf dem Rückflug war nur noch einmal die Europa League das bestimmende Thema, als Allofs um 13.41 Uhr über den Ardennen den kommenden Gegner verkündete und großer Beifall bei Spielern und den mitgereisten Fans aufkam. Schon fast vergessen waren da einige Abwehrfehler, die in Lissabon der überragende Torhüter Diego Bengalio ausbügelte, sich der VfL bei den heimstarken Bremern aber nicht mehr erlauben darf. „Vielleicht war es auch etwas Müdigkeit“, urteilte Allofs über den insgesamt schwachen Auftritt der zuletzt so starken Mannschaft. Die vielen Spiele in drei Wettbewerben gehen nicht spurlos an dem hochkarätig besetzten Kader vorbei.

„Wir hoffen, dass sie vielleicht etwas müde sind“, erklärte deshalb Werder-Trainer Viktor Skripnik zum Duell der beiden besten Rückrundenteams. „Sie werden sicherlich auch rotieren“, vermutete der Bremer Coach, der mit seinem Team nach fünf Siegen aus den vergangenen sechs Spielen sogar schon in Reichweite der Europapokalplätze ist. Das nötigte Hecking großen Respekt ab. „Es ist fantastisch, was da entsteht“, schwärmte der VfL-Trainer geradezu.

„Werder hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Was Werder leistet, beeindruckt mich“, lobte auch VfL-Sportchef Allofs seinen früheren Club. Skripnik gab die Komplimente an den Nord-Nachbarn und speziell Torjäger Bas Dost zurück: „Sie haben Weltklasse-Fußballer und vorne eine Granate.“

Ob Spieler wie Träsch oder der in Lissabon erneut blasse Weltmeister André Schürrle auch am Sonntag wieder mitspielen, ist noch unklar. Das 0:0 kostete Kraft, und schon in der kommenden Woche steht das DFB-Pokalmatch in Leipzig auf dem Programm. „Wir hätten die Möglichkeit, was zu machen. Der Trainer wird sich Gedanken machen“, deutete Sportchef Klaus Allofs personelle Änderungen an.