Jubel um Gomez - Podolski nur Zuschauer

Rom (dpa) - Mario Gomez war wieder der umjubelte Held, Lukas Podolski wieder einmal nur Zuschauer. Wie so oft in den letzten Wochen wurde der deutsche Fußball-Nationalspieler Gomez mit einem Tor und einer Vorlage beim AC Florenz als Matchwinner gefeiert.

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„Ich bin sehr zufrieden, solche Spiele gefallen mir. Ich freue mich sehr für die Fans“, sagte der 29-Jährige nach dem 2:0-Sieg über Tottenham Hotspur und dem Einzug ins Achtelfinale der Europa League. Ganz anders ist die Stimmung bei seinem Nationalmannschaftskollegen Podolski: Er verfolgte das 1:0 seines Clubs Inter Mailand gegen Celtic Glasgow und den Achtelfinal-Einzug nur als Zuschauer.

Am Sonntag treffen die Stürmer erstmals in der Serie A aufeinander. Das Spiel ist für beide enorm wichtig - auch mit Blick auf die Nationalelf. Vor den Partien gegen Australien und Georgien Ende März wollen Gomez und Podolski bei Bundestrainer Joachim Löw Punkte sammeln. Gerade Podolski braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Nach fast zwei Monaten hat der 29-Jährige kein Tor für Inter erzielt und ist Woche für Woche der Sündenbock in den italienischen Medien.

Gomez dürfte nur allzu gut wissen, wie sich Podolski fühlt - schließlich musste er nach mehreren Verletzungen und seiner Torflaute bis vor kurzem selbst viel Kritik einstecken. Erst durch seine Tore hat er sich Lob, Anerkennung und Selbstvertrauen erkämpft. „Das ist vorbei, jetzt fühle ich mich sehr gut“, sagte er mit Blick auf die vergangenen Monate. Die „Gazzetta dello Sport“ schwärmte nach dem 2:0 gegen Tottenham: „Das Tor eine Heldentat, die Hackenvorlage Magie. Aber Gomez verdient sich auch Applaus für einige Balleroberungen.“

Auch der „Corriere dello Sport“ lobte den Angreifer: „Ein großartiges Tor von einem großartigen Bomber, der er immer war. Er geht mit zurück, hilft, kämpft, erobert Bälle - es ist der Kämpfer, von dem Florenz träumt.“ Trainer Vincenzo Montella ist ebenfalls zufrieden mit Gomez. „Sein Charisma und sein Wert können sehr wichtig sein“, urteilte er, warnte aber auch vor zu viel Euphorie: „Wir haben nur wenig Zeit, uns zu freuen, Sonntag haben wir eine wichtige Partie.“

Doch bevor Montella und sein Kollege Mancini ihre Aufmerksamkeit auf das Duell am Sonntag richteten, genossen sie noch den Moment: Neben Inter und Florenz erreichten mit dem AS Rom, dem FC Turin und SSC Neapel drei weitere italienische Teams das Achtelfinale - das gab es in der Europa League noch nie. „Wir und die anderen italienischen Mannschaften versuchen, in der Europa League unser Bestes zu geben. Das ist wichtig für alle“, erklärte Inter-Coach Mancini.

„Großes Italien: Inter, Fiorentina, Toro, Roma, Napoli: Triumph“, schwärmte die „Gazzetta dello Sport“ am Freitag. Gerade nach dem zuletzt schwachen Abschneiden der italienischen Teams in der Champions League tut der Erfolg der Fußball-Seele des Landes besonders gut und hilft auch in der UEFA-Fünfjahreswertung als Verfolger der Bundesliga- und Premier-League-Clubs. Die „Gazzetta dello Sport“ kommentierte: „In der Europa League fünf Mannschaften im Achtelfinale: Historisch für unseren Fußball.“