Europa League Dennis Aogo während Interview bestohlen
Deutsches Quartett spielt gegen ehemalige Europacup-Sieger.
Düsseldorf (dpa) - Von leichten Aufgaben kann keine Rede sein. Schon in der Zwischenrunde der Europa League bekommen es die vier deutschen Clubs heute mit ehemaligen Europapokal-Siegern zu tun.
Die Gruppenzweiten Augsburg und Dortmund spielen zunächst daheim. Gruppensieger Schalke und Champions-League-Absteiger Leverkusen haben den Vorteil, das erste Spiel beim Gegner bestreiten zu dürfen.
FC Augsburg - FC Liverpool (21.05 Uhr)
Für das Team von Trainer Markus Weinzierl ist das Duell mit Liverpool ein Highlight. Dazu trägt der Hype um Jürgen Klopp bei. Erstmals seit seinem Wechsel zu den „Reds“ kehrt der ehemalige BVB-Coach nach Deutschland zurück. „Liverpool ist Kult. Es ist sensationell, dass wir gegen Liverpool spielen und mit Klopp gibt es noch einmal mehr Brisanz und hebt den FC Augsburg noch einmal mehr auf eine Bühne“, frohlockte Coach Markus Weinzierl, der auf Jan Moravek verzichten muss. Zudem sind die Einsätze von Piotr Trochowski und Innenverteidiger Jeong-Ho Hong fraglich.
„Ich bin ja nicht geflohen, sondern zum Arbeiten nach England und habe mich hier immer sehr wohlgefühlt“, kommentierte Klopp am Abend vor der Partie. Schmunzelnd fügte er hinzu: „Ich habe schon in der Küche Bescheid gesagt, die sollen zum Abendessen Brezn dazu legen. Das kennt man in England nicht.“
Borussia Dortmund - FC Porto (19 Uhr)
Halbherzige Auftritte wie in den vergangenen beiden Gruppenspielen gegen Krasnodar (0:1) und Saloniki (0:1) kann sich der BVB gegen den FC Porto nicht mehr leisten. „Wir müssen eine andere Einstellung zu diesem Wettbewerb finden und dürfen nicht mit weinendem Auge Champions League gucken. Wenn wir das nicht schaffen, ist nach dieser Runde Schluss“, sagte Trainer Thomas Tuchel.
Zumindest scheint garantiert, dass seine Profis den Gegner diesmal ernster nehmen. „Es wird für uns vielleicht einfacher, weil wir wissen, dass Porto einer der Titelfavoriten ist“, sagte Marcel Schmelzer. Allerdings muss der BVB auf Roman Weidenfeller und Ilkay Gündogan verzichten. Beide erkälteten Profis fehlen am Vortag beim Abschlusstraining.
SchachtjorDonezk - FC Schalke 04 (21.05 Uhr)
Für den Revierclub ging die Reise nicht nach Donezk, sondern nach Lwiw. Aufgrund der politischen Verhältnisse im Osten des Landes bestreitet Gegner seine Heimspiele gut tausend Kilometer westwärts. Ein Vorteil für den Revierclub könnte sein, dass in der ukrainischen Liga seit Anfang Dezember Winterpause ist und es dem Landesmeister deshalb an Spielpraxis mangelt. Dennoch warnte Schalke-Coach André Breitenreiter: „Wer an einen Selbstläufer denkt, ist auf dem verkehrten Weg. Es wird höchstmögliche Konzentration nötig sein.“
Für Aufregung sorgte der Taschenverlust von Dennis Aogo. Zwar tauchte das während eines Interviews am Kölner Flughafen entwendete Gepäckstück des Abwehrspielers nach der Landung in Lwiw wieder auf und enthielt Schlüssel und Kreditkarten. Laptop und Geld fehlten jedoch.
Sporting Lissabon - Bayer Leverkusen (21.05 Uhr)
Nach dem Aus in der Champions League finden die Leverkusener Gefallen an der Europa League. „Es ist hoch attraktiv. Da kann man nicht sagen, es ist ein Verlierer-Wettbewerb“, sagte Michael Schade. Vor Saisonbeginn hatte der Vereinsboss noch anders geklungen: „Lieber in Barcelona verlieren als am Ural gewinnen.“ Vor dem Hinspiel beim Spitzenreiter aus Portugal gab Sportdirektor Rudi Völler das Ziel vor: „Wir wollen eine Runde weiterkommen und wenn es geht, bis zum Ende dabeibleiben.“
Der Bundesligadritte muss auf den verletzten Javier „Chicharito“ Hernández und den gesperrten Kevin Kampl verzichten. „Ich denke, dass wir es gut kompensieren können“, sagte Trainer Roger Schmidt, der Sporting als „absolute Topmannschaft“ bezeichnete. „Wir brauchen einen gute Mentalität, um uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu schaffen.“