Frustbewältigung für Eintracht gegen Nikosia

Frankfurt/Main (dpa) - Die Lust auf die Europa League ist in Frankfurt längst verflogen. Zu tief steckt die Eintracht in der Fußball-Bundesliga im Schlamassel, als dass beim Gastspiel von APOEL Nikosia so etwas wie Festtagsstimmung aufkommen könnte.

Zumal die Hessen bereits als Sieger der Gruppe F feststehen und es für sie - abgesehen von der Siegprämie der UEFA - eigentlich um Nichts mehr geht.

Eintracht-Coach Armin Veh hätte seine Schützlinge deshalb auch lieber auf dem Trainingsplatz um sich versammelt, um die zuletzt eklatanten Schwächen im in der Bundesliga seit zehn Spielen sieglosen Team abzustellen. Stattdessen wird eine komplett umgekrempelte Elf versuchen, gegen die noch um das Weiterkommen kämpfenden Zyprer zumindest ein wenig Selbstvertrauen zu tanken. Für Veh muss die Schonung der meisten Stammspieler kein Nachteil sein. „Es ist nicht gesagt, dass wir schlechter sind. Schließlich sind einige neu dabei, die frisch sind“, meinte der Frankfurter Trainer am Mittwoch.

Veh forderte von seinem Team einen couragierten Auftritt. „Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen“, sagte der Eintracht-Coach. „Wir haben keinen Druck, das ist in unserer Situation auch einmal ganz angenehm.“ Für die zuletzt weniger berücksichtigten Profis sei die Begegnung auch eine Chance. „Wenn ich etwas erkenne, dann kann es gut sein, dass derjenige auch am Sonntag wieder spielt“, sagte der 52-Jährige.

Unter anderem Sebastian Rode, Vaclav Kadlec und Pirmin Schwegler werden gegen Nikosia nur auf der Tribüne sitzen, der zuletzt treffsichere Joselu soll vorerst auf der Bank Platz nehmen. Alle Konzentration beim Tabellen-15. gilt den beiden noch verbleibenden Ligaspielen bei Bayer Leverkusen am Sonntag und gegen den FC Augsburg zum Hinrundenabschluss. „Natürlich ist das Spiel gegen Leverkusen am Sonntag das wichtigere“, gab Veh zu.

Nach der Hinrunde will sich die Eintracht neu aufstellen, um nicht nur auf internationaler Bühne, sondern auch auf nationaler Ebene wieder zu glänzen. Dafür dürfen Veh und Sportdirektor Bruno Hübner auch noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Der Aufsichtsrat des Clubs genehmigte nun Nachverpflichtungen in der Winterpause.

Da dies in der Winter-Transferperiode aber nicht einfach wird, setzen Veh und Hübner vor allem auf die Rückkehr der zahlreichen verletzten Spieler. Besonders Torjäger Alexander Meier soll im Trainingslager in Abu Dhabi so fit gemacht werden, dass er dem Team in der Rückrunde wieder zur Verfügung steht. Schließlich sind die Hessen von den Treffern des 30-Jährigen abhängiger denn je.

Gegen Nikosia wird noch einmal Srdjan Lakic eine Bewährungschance bekommen, obwohl der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Kroate bislang kaum überzeugen konnte. In der Defensive meldete sich immerhin Marco Russ nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel wieder fit. Der 28-Jährige könnte sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechser-Position zum Einsatz kommen. „Ich bin froh, dass er wieder dabei ist und nicht so lange gefehlt hat“, sagte Veh. Russ versprach eine engagierte Leistung des Teams. „Es ist immer besser, mit einem Sieg in der Europa League in die Bundesliga zu gehen.“

Voraussichtliche Aufstellungen:

Eintracht Frankfurt: Wiedwald (Trapp) - Schröck, Zambrano, Anderson, Djakpa - Russ, Flum - Rosenthal, Barnetta, Inui - Lakic

APOEL Nikosia: Urko - Sergio, Borda, Oliveira, Cabral - Vinicius, Morais - Charalambidis, Solomou, Aloneftis - Manduca

Schiedsrichter: Stephan Studer (Schweiz)