Holtby nach 2:2 gegen Basel: „Nicht unser bestes Spiel“
London (dpa) - Der Eintrag von Lewis Holtby nach dem 2:2 in der Europa League gegen den FC Basel hatte etwas von einem Abschiedsfoto. Etwas zerknirscht blickte der deutsche Nationalspieler von den Tottenham Hotspur in seine Kamera, im Rücken das leere Stadion an der White Hart Lane.
„Guter Spirit...aber nicht unser bestes Spiel“, kommentierte Holtby seinen Facebook-Post aus der Nacht zum Freitag. „War schön in der Startelf zu stehen, hab's genossen... Danke für die tolle Atmosphäre heute!!!“
Wie für Miroslav Klose und Lazio Rom nach dem 0:2 gegen Fenerbahce Istanbul war es für Holtby und sein Team wohl schon der vorletzte Auftritt in der Europa League. Zwar konnten die Londoner nach dem Doppelschlag durch Valentin Stocker (30.) und Fabian Frei (34.) den Schaden durch die Tore von Emmanuel Adebayor (40.) und dem ehemaligen Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson (51.) in Grenzen halten.
Aber neben dem drohenden Aus im Viertelfinale muss die Mannschaft vor allem den Verlust ihres besten Spielers verkraften. Der Waliser Gareth Bale knickte kurz vor dem Abpfiff um und musste mit starken Schmerzen im Sprunggelenk vom Platz getragen werden. „Es sollte nicht so schlimm sein, wie es auf den Bildern aussieht“, meinte Trainer Andre Villas-Boas zwar und hatte Hoffnung, dass „er es gegen ManCity zurück auf den Platz schafft“.
Allerdings musste der Portugiese gut zwei Wochen vor dem Duell mit dem Meister auch zugeben: „Er hat offensichtlich große, große Schmerzen und die Schwellung ist dick.“ Für das Rückspiel kommenden Donnerstag in Basel und das Premier-League-Spiel gegen den FC Everton am Sonntag ist Bale voraussichtlich kein Thema.
Für den in der Winterpause vom FC Schalke nach England gewechselten Holtby würde das bedeuten: mehr Einsatzzeiten. „Holtby hatte ein sehr, sehr gutes Spiel heute. Wir müssen nicht groß Umstellen“, sagte Villas-Boas.
Die britische Ehre in Europa wird aber wohl nur der FC Chelsea im Halbfinale verteidigen. Während das abstiegsbedrohte Newcastle United in Portugal gegen Benfica Lissabon 1:3 verlor, machten es die „Blues“ besser. Gegen Rubin Kasan aus Russland kam der entthronte Champions-League-Sieger zu einem über weite Strecken ungefährdeten 3:1. Mann des Abends: Fernando Torres mit zwei Toren.
In Italien ist die Enttäuschung dagegen groß. Juventus Turin ist in der Champions League so gut wie ausgeschieden, und Bundesliga-Schreck Lazio braucht im Geisterspiel am Donnerstag ein kleines Fußball-Wunder. Die Reaktion der Zeitung „La Stampa“: „Fenerbahce stürmt los in Richtung Finale. Lazio braucht eine Heldentat“. Die „La Gazzetta dello Sport“ sieht wie viele Journalisten in Italien auch eine Schuld beim Unparteiischen: „Lazio K.o. zu zehnt, der Schiedsrichter hilft Fenerbahce“.
Hintergrund: William Collum aus Schottland pfiff einen Handelfmeter gegen die Römer. Trainer Vladimir Petkovic hofft trotz der schlechten Ausgangslage auf eine Fortsetzung der Europatour. „Ich glaube noch an das Weiterkommen, wir sind noch nicht ausgeschieden, in einer Woche kann sich die Geschichte ändern.“ Nach seinen Kurzeinsätzen darf der lange verletzte Klose dann wohl länger spielen.