Ibisevic und Harnik erlösen VfBt: 2:0 in Kopenhagen
Kopenhagen (dpa) - Der VfB Stuttgart hat seine Chancen auf das Weiterkommen in der Europa League schlagartig verbessert. Vedad Ibisevic (76. Minute) und Martin Harnik (90.+2) sicherten dem Bundesligisten mit ihren Toren zum 2:0 (0:0) beim FC Kopenhagen den ersten Sieg im vierten Gruppenspiel.
Dank des etwas glücklichen Punkte-Dreiers verbesserte sich das Team von Trainer Bruno Labbadia auf Tabellenplatz zwei der Gruppe E und hat in den verbleibenden zwei Partien den Einzug in die K.o.-Runde in der eigenen Hand.
„Wir sind der verdiente Sieger, aber es war ein enges Spiel“, befand Labbadia. „Das ist super für uns. Wir haben es uns aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient“, urteilte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic. Die Freude trübten nur die eigenen Fans, die in der ersten Halbzeit Feuerwerkskörper zündeten und Bengalos warfen.
Den Schwaben war trotz des jüngsten Aufwärtstrends der gehörige Druck anzumerken. Der Bundesliga-Zehnte fand zunächst keine Linie, es fehlte oft an der Abstimmung und an Ideen für die Offensive. Die Hereinnahme von Shinji Okazaki als zweiter Stürmer neben Ibisevic machte sich zunächst nicht bezahlt. Stattdessen sicherte sich der dänische Rekordmeister durch seine solide Grundordnung und sein abgeklärtes Spiel nach vorn zu Beginn leichte Vorteile.
Folgerichtig hatten die Gastgeber die erste dicke Chance: Andreas Cornelius kam in der 15. Minute völlig frei im Strafraum zum Schuss, weil die VfB-Abwehr kurz die Orientierung verlor. Doch Keeper Sven Ulreich rettete. Im Gegenzug setzte Ibrahima Traore dann das erste Achtungszeichen der Gäste, als er von halblinks knapp verzog.
Echte Höhepunkt aber blieben auch danach Mangelware. Im Angriff ließen beide Teams die nötige Präzision vermissen. Als Harnik bei einem Konter der Stuttgarter plötzlich viel Platz hatte, strich sein Flachschuss aus 17 Metern am rechten Pfosten vorbei (35.).
Kurz darauf zeigten die VfB-Anhänger ihre hässliche Seite, als sie durch das Zünden von Feuerwerkskörpern eine Unterbrechung erzwangen. Bengalos flogen auf das Spielfeld, Rauchschwaben waberten über den Rasen. Labbadia und Bobic eilten vor die Fankurve, um Schlimmeres zu verhindern. „Wir haben gespürt, dass es ein Durcheinander war. Es war wichtig, dass wir uns als Verantwortliche stellen“, sagte Labbadia. „Da sind einige dabei, die wollen es nicht begreifen, die haben auch in einem Fußballstadion nichts zu suchen. Dafür müssen wir uns schämen“, klagte Bobic. Seinem Club droht nun eine Strafe.
Die beiden Mannschaften hatten hingegen auch nach dem Seitenwechsel vorerst keine Knalleffekte zu bieten. Die Stuttgarter kamen zwar zu Chancen durch Ibisevic (47.), Okazaki (54.) und Christian Gentner (61.), zeigten aber lange nicht die von Coach Bruno Labbadia geforderte Effizienz. So musste Schlussmann Ulreich sein Team im Spiel halten. In der 60. Minute klärte er bei einer Flanke gerade noch vor Cornelius. Fünf Minuten später hatte er Glück, als ein Kopfball von Thomas Delaney knapp das VfB-Tor verfehlte.
Schließlich erlöste Ibisevic die Stuttgarter. Der Bosnier verlängerte eine feine Flanke des eingewechselten Arthur Boka per Kopf zur Führung ins Netz. In der Nachspielzeit machte dann Harnik mit einem satten Schuss alles klar.