Makellose Eintracht erobert Europa - Veh lobt sein Team
Frankfurt (dpa) - Auf dem nächtlichen Rückflug vom erfolgreichen Europa-League-Trip auf die Urlaubsinsel Zypern begann für die müden Kicker von Eintracht Frankfurt bereits die Vorbereitung auf das Freiburg-Spiel - mit einer Mütze voll Schlaf.
Damit die Eintracht-Profis nach dem überzeugenden 3:0 (1:0) bei Apoel Nikosia hoch über den Wolken ungestört von weiteren sportlichen Höhenflügen träumen konnten, wurde im Charterflieger extra auf die nächtliche Verpflegung verzichtet. „Wir müssen schauen, dass wir uns so schnell wie möglich erholen, damit wir am Sonntag bestehen können“, begründete Trainer Armin Veh mit Blick auf das Bundesligaduell beim krisengeplagten SC Freiburg den Sonderwunsch.
Wenige Stunden nach der Landung um 6.20 Uhr versammelte Veh seine Mannschaft schon wieder zur Einstimmung auf die Partie im Breisgau. Der coole Auftritt in Nikosia war da schon längt abgehakt, soll aber für längere Zeit auch in der Bundesliga nachwirken. „Die Leistungen stimmen, die Punkte noch nicht. Wir wollen etwas in Freiburg holen“, sagte Veh am Freitagmittag. Derzeit sind die Hessen mit acht Zählern Tabellen-13..
Die abgezockte Vorstellung der Frankfurter auf der Europa-Bühne begeisterte den Trainer, der nun auch in der Meisterschaft auf Punktezuwachs hofft. „Wir sind eigentlich Neulinge im Europacup, weil viele Spieler dort noch nie gespielt haben. Dafür treten wir schon relativ erfahren auf, als wären sie schon jahrelang dabei“, lobte der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer sein Team.
Seine Spieler legten den Schalter sofort um. „In Freiburg gilt wieder Vollgas. Dort wollen wir noch einmal alles reinwerfen, damit wir wieder drei Punkte einfahren. Wenn wir unsere Leistung abrufen, können wir jeden Gegner schlagen. Das gilt auch in der Bundesliga“, erklärte Sebastian Jung selbstbewusst.
Der Abwehrspieler war am Donnerstagabend der überragende Mann auf dem Platz. Das 1:0 durch ein Eigentor von Nektarios Alexandrou in der 27. Minute erzwang der 23-Jährige mit einer scharfen Flanke, den Endstand zum 3:0 (66.) besorgte er selbst. „Jetzt wollen wir natürlich auch in Freiburg gewinnen, damit wir dann auch in der Bundesliga durchatmen können“, sagte Jung.
Der dritte Eintracht-Treffer ging auf das Konto von Srdjan Lakic (59.), der kurzfristig für den verletzten Stefan Aigner in die Startformation gerückt war. „Ich wusste, dass meine Chance kommt, und war bereit. Ich wollte heute unbedingt mein erstes Saisontor schießen und gewinnen. Das ist gelungen, darüber bin ich froh“, erzählte Lakic. Der Kroate könnte am Sonntag (17.30 Uhr) erneut zum Zuge kommen, denn eine schnelle Rückkehr von Aigner ist fraglich. „Sein Einsatz ist eventuell möglich“, erklärte Veh. Zudem sind Johannes Flum und Marco Russ leicht angeschlagen.
Der Blick auf die Tabelle in der Gruppe F, die die Frankfurter nach zwei 3:0-Siegen souverän anführen, entlockte Veh dann aber wieder ein zufriedenes Lächeln. „Wir nehmen die Europa League sehr ernst. Wir wollen unbedingt weiterkommen. Mit sechs Punkten ist man noch nicht durch“, sagte Veh, „aber wenn wir jetzt gegen Tel Aviv gewinnen, wäre das schon die halbe Miete.“