Salzburg will Geschichte schreiben: Achtelfinale winkt
Salzburg (dpa) - Österreich hat endlich wieder einmal eine große Chance auf der europäischen Fußball-Bühne. Der deutsche Trainer Roger Schmidt mahnt jedoch vor Übermut. „Man sollte nicht meinen, wir hätten den neuen Fußball erfunden“, sagte der frühere Paderborn-Coach vor dem Achtelfinal-Rückspiel von Red Bull Salzburg in der Europa League gegen Ajax Amsterdam.
Im Hinspiel überzeugte Red Bull mit einem 3:0-Sieg in Amsterdam. „Dieser Stachel sitzt bei Ajax sicher tief. Und deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass sie uns freiwillig ins Achtelfinale einziehen lassen werden“, meinte Schmidt. Sollten die Salzburger die holländische Hürde nehmen, wäre dies gleichzeitig der größte Erfolg in der Red-Bull-Ära. Der bislang letzte Vertreter der Alpenrepublik dem der Einzug ins Achtelfinale gelang, war Austria Wien in der UEFA-Cup-Saison 2004/2005.
Um den kurz bevorstehenden Erfolg des seit 2005 existierenden Red-Bull-Clubs nicht noch zu gefährden, forderte Schmidt von seinen Spielern: „Wir müssen mindestens genauso konzentriert und hart arbeiten wie schon beim Auswärtsspiel.“ Kommen die Salzburger weiter, würden sie im Achtelfinale entweder auf den FC Basel oder Maccabi Tel Aviv treffen.
Red Bull Salzburg, deren Vorgängerverein Austria 1994 sogar das Finale des UEFA-Cups erreicht hatte, kommt im Match zugute, dass Amsterdam auf die beiden verletzten Flügelspieler Lasse Schöne und dessen dänischen Landsmann Viktor Fischer verzichten muss. Außerdem kann Ajax-Trainer Frank de Boer noch nicht den Linksverteidiger Nicolai Boilesen und Mittelfeldspieler Thulani Serero einsetzen.
Der frühere niederländische Nationalspieler muss sich also etwas einfallen lassen, dass sein Team nicht erneut durch das Pressing der „Bullen“ eingeschnürt wird. „Wir haben Ajax aus ihren Mustern gepresst“, befand der sehr zufriedene RB-Coach Schmidt: „Die Mannschaft hat einen Riesenschritt gemacht für sich selbst, für den Glauben an die besondere Art von Fußball, die wir spielen.“ Der entscheidende Faktor für den Erfolg sei die mannschaftstaktische Geschlossenheit. „Jeder wird gnadenlos unterstützt“, erklärte Schmidt.