Konzentration auf Leverkusen Schalke hakt 0:2-Niederlage gegen Salzburg rasch ab

Salzburg (dpa) - Diese Niederlage konnte den FC Schalke 04 nicht erschüttern. Als der Mannschaftsbus die Red-Bull-Arena verließ, war das sportlich bedeutungslose 0:2 des schon vorher feststehenden Gruppensiegers in der Europa League beim österreichischen Fußball-Meister RB Salzburg bereits abgehakt.

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„Die Niederlage können wir sicherlich verschmerzen, auch wenn wir gerne ungeschlagen durch die Gruppenphase gegangen wären“, sagte Sportvorstand Christian Heidel im kalten Keller des Stadions. Mit einem laut Kapitän Benedikt Höwedes „komplett zusammengewürfelten Haufen“ riss die Siegesserie in Europa. Aber entscheidender ist das anstehende Schlüsselspiel in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen.

Mit dem Heimspiel am Sonntag wird der Jahresendspurt eröffnet, für den sich die Schalker viel vorgenommen haben. „Wir haben noch drei Spiele bis Weihnachten, die sehr wichtig sind. In dieser Phase gilt es, den Anschluss herzustellen“, sagte Markus Weinzierl mit Blick auf die internationalen Startplätze.

„Es gibt noch neun Punkte, und unser Ziel ist es, möglichst viele davon zu holen“, ergänzte Heidel: „Ich befürchte aber, Leverkusen hat die gleiche Idee wie wir.“ Beide Vereine haben 17 Punkte. Der Verlierer wird vorerst den Kontakt nach oben verlieren.

Weinzierl hatte schon in Salzburg praktisch nur Leverkusen im Kopf. Acht Stammkräfte hatte er daheim in Gelsenkirchen gelassen. Nur der gegen Leverkusen gesperrte Höwedes stand in der Startelf aus Talenten und Reservisten. Die zweite Niederlage innerhalb weniger Tage gegen ein Red-Bull-Team war aber viel leichter zu verschmerzen als das ärgerliche 1:2 beim Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig.

„Die Niederlage hier spielt überhaupt keine Rolle“, sagte Heidel mit Blick auf Leverkusen. Vor 23 133 Zuschauern siegte Salzburg nach Toren von Xaver Schlager (22. Minute) und Josip Radosevic, der in der Nachspielzeit ins leere Tor traf, als bei den Schalkern sogar der Ersatztorwart Fabian Giefer nach einem Eckball mitstürmte.

Drei positive Aspekte nahmen die Gäste mit. Der 20-jährige Thilo Kehrer konnte sich in der Abwehr als Höwedes-Ersatz empfehlen. „Er hat ein Zeichen gesetzt“, lobte Heidel. Donis Avdijaj, auch 20, war Schalkes offensiver Aktivposten. Und der Japaner Atsuto Uchida kam nach langwierigen Knieproblemen erstmals seit März 2015 wieder für wenige Minuten zum Einsatz. Er war „dankbar“ und „glücklich“.

Negativ war, dass einige unter den mehrere tausend mitgereisten Schalke-Fans während des Spiels immer wieder Pyrotechnik abbrannten. „Das wird sicherlich nicht ganz günstig werden“, sagte Heidel zu der zu erwartenden Geldstrafe durch die UEFA.

Anders als in der Bundesliga haben die Schalker in Europa einen Klassejob gemacht. „Da ist alles drin“, sagte Heidel zu den Chancen. Das nächste „große Ziel“ sei der Vorstoß ins Achtelfinale. Viel hängt auch vom Losglück ab. In der Runde der letzten 32 Mannschaften ist auch eine Kraftprobe mit Manchester United möglich. „Es sind auch unter den Gruppenzweiten ziemlich gute Mannschaften“, sagte Kapitän Höwedes: „Aber wenn wir weiterhin so engagiert und geschlossen auftreten, kann die Europa-League-Saison noch ein bisschen andauern.“ Am liebsten sogar bis zum Finale am 24. Mai 2017 in Stockholm.