Schalke-Weiterkommen in Europa League gefährdet
Lwiw (dpa) - Der FC Schalke 04 hat nur vermeintlich eine gute Ausgangsposition. Das 0:0 im westukrainischen Lwiw gegen Schachtjor Donezk ist auch ein gefährliches Fußballresultat, wie nicht nur Schalke-Manager Horst Heldt nach dem Hinspiel zum Auftakt der K.o.-Runde der Europa League festhielt.
Soll die Tour der Gelsenkirchener über den Kontinent nicht schon jetzt beendet sein, muss am kommenden Donnerstag in der heimischen Arena ein Sieg her - sonst heißt es Abschied vom Europacup 2015/2016.
ANALYSE:Wäre das Team von Trainer André Breitenreiter nicht so fahrlässig mit seinen vielen Möglichkeiten umgegangen - es wäre jetzt wahrscheinlich eine klare Sache, gegen Schachtjor in das Achtelfinale einzuziehen. Doch nicht einmal einen indirekten Freistoß aus fünf Metern vermochten die Schalker, in dieser Situation durch Johannes Geis, zu nutzen. „Wir waren schon mal effektiver“, bekannte Heldt hinterher. Gut war, dass die Breitenreiter-Auswahl ihre Möglichkeiten erarbeitete und auch erspielte - doch keiner traf. „Wir haben viele gefährliche Situationen kreiert, aber uns dafür leider nicht belohnt“, sagte Torhüter Ralf Fährmann.
TAKTIK: Breitenreiter hatte schon vor der Partie angedeutet, dass er ein wenig taktieren wolle. So kam es auch: Anstelle des eigentlich erwarteten Klaas-Jan Huntelaar wurde als einzige Spitze Eric Maxim Choupo-Moting aufgeboten. Sein Auftrag auf dem Rasen lautete: „Bälle halten und mich reinzuhauen.“ Das erledigte er sehr passabel; doch auch Choupo-Moting konnte die gegnerische Null nicht beseitigen; das lag zum Teil daran, dass die Aktionen der von Schachtjor-Coach Mircea Lucescu so gelobten Schalker Jungstars wie Max Meyer oder Leroy Sané nicht zwingend genug waren.
ERINNERUNGEN: In der Saison 2004/2005 gab es für die Schalker unter den besten 32 Clubs des damaligen UEFA-Pokals ein 1:1 in Donezk; in Gelsenkirchen kam Schachtjor dann mit einem 1:0 weiter.
ZITAT ZUM SPIEL I: „Wir haben die Dinger leider nicht rein gemacht.“ (Schalke-Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting zu den vielen vergebenen Chancen seines Teams)
ZITAT ZUM SPIEL II: „Ein 1:0 würde auch nicht reichen, um sich in den Liegestuhl zu setzen.“ (Schalke-Manager Horst Heldt über ein mögliches anderes Resultat, das den Gelsenkirchenern das Fußball-Leben im Rückspiel nach Heldt-Ansicht nicht unbedingt einfacher gemacht hätte)
KONSEQUENZEN: Schon am Sonntag hat Schalke gegen den Bundesliga-Rückrundenprimus aus Stuttgart die beste Gelegenheit, noch positiver zu agieren - und auch Tore zu erzielen. Zudem wird es in einem außer-sportlichen Bereich spannend: Der Aufsichtsrat will über die Verpflichtung des Mainzers Christian Heidel als Heldt-Nachfolger befinden.