Stuttgart darf dank Anschlusstreffer hoffen
Rijeka (dpa) - Dank eines Last-Minute-Treffers von Top-Torjäger Vedad Ibisevic darf der VfB Stuttgart doch noch auf das Erreichen der Gruppenphase in der Europa League hoffen. Der Bosnier traf im Playoff-Hinspiel beim kroatischen Vertreter HNK Rijeka in der 89. Minute zum 1:2-Endstand.
Damit kann Stuttgart auf das das so wichtige Auswärtstor bauen. Zuvor hatten der ehemalige Nürnberger Leon Benko (74.) und Zoran Kvrzic (87.) auf Benko-Zuspiel die Gastgeber mit 2:0 in Führung geschossen und dem VfB schon fast den K.o. versetzt.
Dem VfB reicht so aber im Rückspiel vor eigenem Publikum ein 1:0-Sieg, um in die Gruppenphase einzuziehen. Allerdings verpasste es die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia nach einer insgesamt enttäuschenden Vorstellung, Selbstvertrauen zu tanken für die kommenden Partien im Liga-Alltag.
„Für uns ist das noch zu wenig. Wir belohnen uns nicht. Es ist unser Manko, dass wir zu viele Chancen brauchen“, sagte Labbadia im TV-Sender Kabel eins. „Wir hatten uns eine andere Ausgangsposition erhofft und haben uns nicht mit Ruhm bekleckert“, sagte Christian Gentner.
In dem beeindruckenden Stadion mit der rund 50 Meter hohen Felswand hinter der Tribüne schien der VfB anfangs ein wenig eingeschüchtert. Die ersten Akzente setzte der Dritte der kroatischen Liga. Nach fünf Minuten hatte Benko das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am reaktionsschnellen VfB-Torwart Sven Ulreich.
Nach einer Viertelstunde aber übernahmen die Stuttgarter mehr und mehr die Initiative und erlangten die Kontrolle über das Spiel. Nach feinem Doppelpass mit Vedad Ibisevic versuchte es Martin Harnik mit einem Schuss aus rund 20 Metern, der aber an den Außenpfosten ging.
Insgesamt sah sich der VfB dem erwartet schweren und unbequemen Gegner gegenüber. „Das Wichtigste wird sein, einen Sieg zu holen“, hatte Sportvorstand Fredi Bobic vor der Partie noch betont. Der ehemalige Top-Stürmer hatte nach einem sechsmonatigen Ausflug in den kroatischen Fußball 2006 hier seine aktive Laufbahn beendet.
Doch fünf Tage nach der 0:1-Niederlage in der Bundesliga gegen Leverkusen waren die Stuttgarter insgesamt zu harmlos in der Offensive. Die zweite Halbzeit begann im Gegensatz zu den zumindest unterhaltsamen und abwechslungsreichen ersten 45 Minuten sehr verhalten. Beide Mannschaften leisten sich zahlreiche Abspielfehler, VfB-Trainer Bruno Labbadia gestikulierte zeitweise engagiert an der Seitenlinie. Harnik probierte es erneut aus der Distanz (58.) und traf wenig später sogar ins Tor (70.), stand aber knapp im Abseits.
Wenigstens zeigten die Schwaben nach den beiden Gegentoren Moral und wurden für ihren Kampfgeist mit dem wichtigen 1:2 belohnt. In der Nachspielzeit hatte Ibisevic aus spitzem Winkel sogar noch den Ausgleich auf dem Fuß, der Schuss konnte aber von Torwart Vargic pariert werden.