Veh warnt vor Nikosia - Bruchhagen fordert Punkte
Nikosia (dpa) - Eintracht Frankfurt will den zweiten Auftritt in der Europa League genießen. Über die klare Vorgabe von Vorstandsboss Heribert Bruchhagen war Armin Veh daher wenig erfreut.
„Für den Sechsten der Fußball-Bundesliga muss es der Anspruch sein, dort zu bestehen“, forderte der Vorstandsboss von Frankfurt mindestens einen Punkt beim zyprischen Meister Apoel Nikosia und nahm die Hessen damit unmissverständlich in die Pflicht.
Der verbale Konter des Eintracht-Trainers ließ nicht lange auf sich warten. „Mir wird zu sehr die Favoritenrolle zugeschoben. Wir haben den Gegner beobachtet. Das ist eine technisch gute Mannschaft“, warnte Veh bei der obligatorischen Pressekonferenz in Nikosia eindringlich davor, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen.
Der 52 Jahre alte Fußball-Lehrer verwies darauf, dass der Rekordmeister Zyperns „wesentlich mehr internationale Erfahrung“ habe als die Eintracht. „Wir sehen uns nicht als klaren Favorit“, betonte Veh. Am Ziel, etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen, hielt er dann jedoch fest: „Egal ob Bundesliga, Pokal oder Europa League - wir wollen immer gewinnen.“
Bei der Ankunft am Mittwochmittag dürften sich die Frankfurter bei Temperaturen von 29 Grad kurzzeitig wie im Urlaub gefühlt haben. Doch Veh verdeutlichte seiner Mannschaft schnell, dass sie sich nicht auf einem Ferientrip befindet. Mit einer ausführlichen Videoanalyse stimmte er seine Mannen auf die Aufgabe ein.
Unterstützt wird die Mannschaft am Donnerstag von mehr als 2000 Fans. „Das ist etwas Besonderes“, stellte Veh fest. Er freut sich wie seine Spieler auf ein Fußball-Fest. „Die Zuschauer werden für richtig gute Stimmung sorgen. Da kann es im Stadion mit 22 000 Fans lauter sein als anderswo mit 80 000“, sagte der Coach.
Gerade einmal zwei Wochen liegt die 3:0-Gala gegen Girondins Bordeaux zurück. An diese Leistung wollen die Hessen anknüpfen. Zumal nach dem schwierigen Saisonstart mit drei Niederlagen in den ersten vier Bundesligaspielen mittlerweile Ruhe beim Tabellen-13. eingekehrt ist. „Wir sind im Augenblick sehr zufrieden und können Europa genießen. Wir waren sieben Jahre lang über Bord, daher ist jedes Spiel auf der internationalen Bühne ein Highlight für uns alle“, betonte Bruchhagen.
Allerdings warnte der 65-Jährige davor, sich zu sehr auf den Europapokal zu fokussieren. „Wir müssen in der Bundesliga auf der Hut sein. Das ist ein ständiger Behauptungskampf“, erklärte der Eintracht-Boss. Der Vorfreude bei den Spielern tat dies keinen Abbruch. „Für mich ist das ein großer Traum. Schließlich habe ich vor zwei Jahren noch in der 2. Liga gekickt“, meinte Stefan Aigner.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Apoel Nikosia: Urko - Mário Sérgio, Joao Guilherme, Borda, Helder Cabral - Nuno Morais, Oliveira, Vinicius - Charalambidis, Aloneftis - Isma
Eintracht Frankfurt: Trapp - Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka - Russ, Rode - Flum, Barnetta, Aigner - Kadlec
Schiedsrichter: Alexandru Tudor (Rumänien)