VfB-Schlüsselspiel gegen Kopenhagen - Bobic: Zugzwang

Stuttgart (dpa) - Für VfB-Sportdirektor Fredi Bobic ist es „ein Schlüsselspiel“. Und Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia warnte vor dem „Top-Gegner“ FC Kopenhagen: Völlig unerwartet hat die dritte Gruppenpartie in der Europa League bereits Endspiel-Charakter für den Fußball-Bundesligisten.

„Wir sind unter Zugzwang, ganz klar“, betonte Bobic die enorme Bedeutung des Heimauftritts gegen den dänischen Rekordmeister am Donnerstag. Mit bislang nur einem Punkt darf sich der VfB Stuttgart als Letzter der nicht übermäßig stark besetzten Gruppe E gegen den Tabellennachbarn keinen weiteren Ausrutscher erlauben, um nicht vorzeitig die Chancen auf das fest eingeplante Weiterkommen zu vermasseln. „Jetzt müssen wir zeigen, dass wir besser sind als das. Ein Verein wie der VfB muss in so einer Gruppe weiterkommen“, forderte William Kvist, für den die Partie mit vielen Emotionen verbunden ist: Von 1992 bis zu seinem Wechsel zum VfB im Juli 2011 spielte der Däne für Kopenhagen.

Beim VfB sind sich alle einig, dass der Vorstoß in die Zwischenrunde das Minimum ist. Präsident Gerd Mäuser appellierte an die auf nationaler und europäischer Bühne bislang so enttäuschende Mannschaft: „Es muss vorwärts gehen, wir brauchen die drei Punkte, um weiterzukommen.“ Nach Bobics Rechnung benötigen die Stuttgarter sogar drei Siege aus den ausstehenden vier Spielen, um in die nächste Runde einzuziehen.

Hoffnung auf den wettbewerbsübergreifend erst zweiten Heimsieg dieser Saison - in der Qualifikation gab es ein 2:0 gegen Dynamo Moskau - macht das befreiende 1:0 beim Hamburger SV. Da überzeugte das Team. Dass so ein Erfolgserlebnis keine Garantie für einen Aufwärtstrend ist, musste der VfB allerdings schmerzlich selbst erfahren. Nach dem 2:0 in Nürnberg versagte er anschließend in der Europa League beim norwegischen Außenseiter Molde FK (0:2) kläglich.

Trotz dieses Reinfalls und des Respekts vor Kopenhagen herrscht Zuversicht. „Wenn wir den Schwung aus dem Hamburg-Spiel mitnehmen, bin ich sicher, dass wir drei Punkte holen“, sagte Abwehrchef Serdar Tasci am Mittwoch. „Wir müssen drei Punkte holen, um eine gute Rolle zu spielen.“ Bobic erklärte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa: „Wir versuchen, Einiges aus dem HSV-Spiel mitzunehmen. Wir müssen aber gegen Kopenhagen die Chancen besser verwerten als gegen Molde.“ Labbadia erwartet, dass seine Elf gegen den „sehr disziplinierten und gut organisierten“ Kontrahenten „nicht zu viele Torchancen“ bekomme.

Bobic stuft den Spitzenreiter der dänischen Liga „vom Papier her als stärksten Gegner“ ein. Für Kvist ist das „im Moment ein Spiel auf Augenhöhe“. Stuttgart verfüge zwar über die besseren Einzelspieler, müsse das aber auch zeigen. „Auswärts stehen sie sehr kompakt“, wies der dänische Nationalspieler auf Kopenhagens Stärken hin. „Und die haben einen sehr guten Lauf und sehr viel Selbstvertrauen.“

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Tasci, Niedermeier, Molinaro - Kvist, Gentner - Harnik, Holzhauser, Traoré - Ibisevic

FC Kopenhagen: Wiland -Jacobsen, Sigurdsson, Stadsgaard, Bengtsson - Bolaños, Claudemir, Kristensen, Vingaard - César Santin, Cornelius

Schiedsrichter: Artur Soares (Portugal)