FIFA-Präsidentschaftskandidat Chung will Blatter verklagen
London (dpa) - FIFA-Präsidentschaftskandidat Chung Mong Joon hat juristische Schritte gegen den scheidenden Amtsinhaber Joseph Blatter angekündigt. Er wolle „Herrn Blatter wegen Veruntreuung vor Gericht verklagen“, sagte der Südkoreaner in London.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte Ende September ein Strafverfahren gegen den Chef des von Skandalen erschütterten Fußball-Weltverbandes wegen des Verdachts der „ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie - eventualiter - wegen Veruntreuung“ eingeleitet.
„Die FIFA hat sich zu einer korrupten Organisation, die den Interessen von einigen wenigen dient, entwickelt“, kritisierte Milliardär Chung. Er bezeichnete Blatter als „Heuchler und Lügner“.
Chung hatte bei einer Pressekonferenz in Seoul mitgeteilt, dass er mit einer 19-jährigen Sperre durch die Ethikkommission der FIFA rechne. Damit würde er aus dem Rennen um die Nachfolge von Amtsinhaber Blatter ausscheiden. Chung werden Verstöße im Zusammenhang mit Südkoreas gescheiterter Bewerbung für die WM 2022 vorgeworfen. Laut Chung sei der Fall 2010 zu den Akten gelegt und erst nach seiner Kandidatur für das FIFA-Spitzenamt neu aufgerollt worden. Er war bis 2011 auch Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees.
Der Schweizer Blatter will am 26. Februar 2016 sein Amt abgeben. Bis zum 26. Oktober müssen Kandidaten ihre Bewerbung einreichen und die Unterstützung von mindestens fünf nationalen Verbänden vorlegen. Neben Chung haben bislang der ebenfalls belastete UEFA-Präsident Michel Platini und Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien ihre Bewerbung angekündigt.